Tagebuch
Erläuterung
Wir haben uns gedacht, an dieser Stelle über kleine und spezielle Erfahrungen wie auch Erlebnisse zu berichten, wie eben so ein Tagebucheintrag in etwa aussieht. Allerdings werden wir sicher nicht tagtägliche Geschehnisse auflisten, dazu ist unser Alltag mit Sicherheit zu wenig spannend.
Kleine lustige, aber auch traurige Anekdoten sollen hier ihren Platz finden um vor dem Vergessen bewahrt zu werden. Stets mit Datum und Thema. Dementsprechend wünschen wir einen lustigen oder auch nachdenklichen Lesespass.

5. September 2024 – Der Spion
Tansania ist in einem gewissen Grad ein Überwachungsstaat. Der Staat will wissen was Ausländer so treiben. Das gleiche gilt auch für die Hausbesitzer. Jeder Hausbesitzer will wissen was sein Mieter so treibt. Damit die richtigen Informationen auch gesammelt werden können, gibt es die Spione, Aufpasser oder freundlicher ausgedrückt die Wachleute. Jedes Haus, auch wenn es leer steht oder auch nur eine Bauruine ist, verfügt über so eine Wachende Person. So also auch bei unserem Mietshaus. In unserem Fall ist es die nahegelegene Nachbarin, welche ein genaues Auge auf uns hält. Diese Nachbarin scheint zugleich auch die staatliche Spionin zu sein. Obwohl wir ein zufriedenes herzliches Verhältnis mit Ihr haben, ist uns von Anfang an bewusst, welche Aufgabe die Gute hat.
Mensch darf diese Spionagetätigkeit auch nicht negativ betrachten. Es geschieht aus gutem Grund, nämlich die zufriedene Atmosphäre zu bewahren, für Land und Leute. Wer nichts böses im Schilde führt, hat auch nichts zu befürchten.
So haben wir uns kürzlich dazu entschlossen, da es nicht so heiss war, zu Fuss die nahe Umgebung auszukundschaften. Damit wir ein besseres Bild bekommen, wo wir uns überhaupt befinden und was es alles so in der Nähe sonst noch gibt.
Unterwegs begutachten wir immer wieder Pflanzen, welche eventuell auch in unserem Garten eine gute Figur machen könnten. Dadurch, dass wir immer wieder längere Stopps einlegten und uns unterhielten, ist uns aufgefallen, dass wir von einem Spion verfolgt werden. Es war nicht möglich, sich auf freiem Feld zu verstecken, so– dass der Spion uns zwangsweise überholen musste. Nun erkannten wir unsere Nachbarin. Sie und wir grüssten uns gegenseitig freundlich. Allerdings kam sie jetzt in Verlegenheit, welche Richtung sie gehen sollte, denn nun hatte sie plötzlich kein Ziel mehr. Dass wir schlicht und einfach nur in der Gegend spazieren gehen, ohne jegliche Absichten, ist etwas, was ein Tansanier nicht verstehen kann, so mit Sicherheit auch nicht unsere Nachbarin. Warum im Gottes Namen sollte Mensch einfach so durch die doch eher uninteressante Gegend latschen.
So stand denn auch Sie mitten in der Pampa in der Verlegenheit, wohin sie nun am besten gehen sollte, denn es gab nicht viele Möglichkeiten. So trennten sich ungewollt unsere Wege, denn wir bevorzugten die entgegengesetzte Richtung.
Den Spion ungewollt abgeschüttelt, entdeckten wir in einem plötzlich auftauchenden und ganz überraschend gut ausgestatteten Handwerkerladen, eine Holzsäge. Schon lange wollten wir uns eine besorgen. Nun stossen wir ohne zu Suchen auf eine. Mit dem Einkauf einer Holzsäge, einer Machete, einem Staubwedel und mit Gummizügen aus Lastwagenpneus, schleppten wir unsere unverhoffte Errungenschaft mit gut sichtbarem Staubwedel durch das Niemandsland wieder zurück nach Hause. „Spazieren“ gehen werden wir wohl wieder einmal, dann aber bei brütender Hitze, dann haben wir mit Sicherheit den Stempel „Die spinnen doch die Ausländer“.

6. September 2024 – Der Plastiksammler
Bereits ein Tag später ergab sich eine weitere Situation, welche uns sehr berührte und daher hier erwähnt werden soll.
In unserer Wohnregion fahren leider keine Taka-Fahrer, welche diversen Abfall gegen eine kleine Gebühr sammeln. Das sind dreirädrige Motorräder mit einer integrierten Ladefläche. So sind wir gezwungen, unseren Abfall umständlicher zu entsorgen. Organischer Küchenabfall landet auf dem Kompost (Erdloch, damit keine Tiere angezogen werden). Alles was brennt und kein Plastik ist, wird gelegentlich verbrannt. Leider sammelt sich auch immer wieder diverser Plastik an. Obwohl wir Tee kochen und daher nur wenige PET-Flaschen haben, müssen diese und anderer Plastikabfall irgendwie entsorgt werden.
Hier in Bagamoyo und wir denken in ganz Tansania gibt es die Plastiksammler. Das sind Menschen welche mit einem riesigen Sack durch die Gegend laufen und alles, oder fast alles was Plastik ist, aufsammeln. An ihrer Kleidung ist manchmal zu erkennen, dass diese Menschen nicht viel zum Leben haben. Solche Plastiksammler sind, wenn auch seltener, in unserer Gegend unterwegs. Am besagten Tag hörten wir das Knacken einer PET-Flasche. Dies ist meist das Zeichen, dass ein Sammler unterwegs ist und seine Fundstücke in den grossen Sack presst.
Schnell sprangen wir zu unserem Haustor um den Plastiksammler zu begrüssen und ihn darauf hinzuweisen, dass wir viel Plastik hätten. Wir waren so froh endlich so jemanden erwischt zu haben. Für uns war es selbstverständlich, dass wir ihn mit einem durchschnittlichen Tagelohn von umgerechnet CHF 3.50.- unseren Dank beweisen wollten. Für uns eine kleine Summe, für ihn viel Geld. Denn normalerweise erhalten diese Leute von niemandem Geld, ausser für das Sammelgut bei der Abgabestelle und dies wird mit Sicherheit ein äusserst bescheidener Lohn sein.
Ich drückte ihm die grössere Geldnote etwas dezent in seine Hand und wir bedankten uns mit zusätzlichem Händedruck, bis er vor Freude zu weinen begann.
Wir sagten nur, dass er eine wertvolle Arbeit verrichte (unafanya kazi ya thamani) und wir ihm dafür danken. Mit gefülltem Sack und einer Freude im Gesicht zog er wieder ab und uns ging die Situation doch sehr an unsere Herzen, fast hätten wir mit ihm mitgeweint.
Wir versuchen immer wieder ganz gezielt gewissen Menschen eine kleine Freude zu bereiten, heute war es der Plastiksammler.

26. September 2024 – Die Massai
Für diese Erfahrung an besagtem Tag, ist es notwendig etwas auszuholen und die Vorgeschichte zu erzählen. So geschah es, dass wir am 15. September 2024 Besuch von unserer Nachbarin erhielten. Die sonst eher sehr resolute starke Frau, zeigte sich uns heute traurig und Niedergeschlagen. Wir erfuhren, dass ihre älteste Tochter, bei der Geburt ihres Kindes Probleme hatte und ein Kaiserschnitt notwendig wurde. Diese Operation habe nun zusätzliche Kosten verursacht. Sie bat uns um Geld für Medikamente, welche die Tochter benötige. Wir willigten ein, ihr den gewünschten Geldbetrag zu geben. Dankend ging sie wieder nach Hause. Am Tag darauf, klopfte es erneut an unser Tor. Wieder war es unsere Nachbarin, diesmal noch niedergeschlagener als Gestern. Traurig zeigte sie uns die Krankenhausrechnung, welche zu bezahlen ist. Hier in Tansania müssen die Krankenhauskosten vor einer Entlassung in Bar bezahlt werden.
Der notwendige Betrag war nochmals, um einiges grösser, als unsere erste finanzielle Unterstützung. Wir spürten jedoch, dass die Frau das Geld wirklich benötigte, sonst hätte sie uns nicht darum gebeten. Auch heute waren wir wieder bereit ihr finanziell zu helfen. Dankend, aber auch traurig und Müde von der Betreuung ihrer Tochter, kehrte sie wieder nach Hause zurück.
Tage später, erfuhren wir, dass Mutter und Kind nun wohlauf wieder bei ihr Zuhause seien. Schnell wurde uns einen kurzen Blick auf das Neugeborene und Mutter gewährt.
Am 26. September klopfte die Nachbarin strahlend und lachend erneut. In den Händen, diesmal, Geschenken für unsere Unterstützung. Wir hätten ihr damit sehr geholfen. Ein Traditionelles Stofftuch und ein grosses Zuckerrohr, wolle Sie uns als Dank übergeben. Die Stofftücher haben alle einen Spruch integriert, welcher zur Trägerin passend ist. So hat unsere Nachbarin ein Tuch mit folgendem Spruch ausgesucht „SICHAGUI, SIBAGUI, ATAYENIZIKA SIMJUI“, …heisst übersetzt…“Ich wähle nicht, ich diskriminiere nicht, ich weiss nicht, wer mich begraben wird“.
Wir waren zutiefst berührt für diese Geschenke und bedankten uns aus vollem Herzen mit der Bestätigung, dass wir gerne geholfen haben.
Mit dem Zuckerrohr und dem Stofftuch, wirkt Hedli schon fast wie eine Einheimische Massai. Ein besonderes Erlebnis mit wunderbarem Ende oder geht es noch weiter…später dazu mehr?

Im August 2024 –Der Plastik Bottich
Jeden zweiten Tag erhalten wir seit August Besuch von der, wir nennen sie, die „Gemüsefrau“. Eine zierliche kleine Frau, bestimmt ein Kopf kleiner als wir und wir gehören mit Sicherheit nicht zu den Grossen. Diese kleine immer freundliche Gemüsefrau beliefert uns jeden zweiten Tag mit frischem Spinat-Gemüse.
Sie stemmt und transportiert den Gemüsebottich mit geschätzten 15-20 Kg Gewicht auf bewundernswerte Weise durch die Gegend zu ihrer Kundschaft. Immer wieder fragen wir uns, woher diese Frau die notwendige Kraft hernimmt.
Es wurde uns eines Tages klar, dass wir mit der einen Sorte Spinat, tolle und sehr schmackhafte Smoothie’s zubereiten können. So sind wir dankbare Abnehmer für den immer frischen Spinat.
Zudem ist uns aufgefallen, dass der Bottich mit dem Gemüse, seit längerem defekt ist. Jedes mal wenn wir der Frau helfen, das enorme Gewicht auf ihren Kopf zu stemmen, wird der Spalt des Bottichs grösser und damit die Stabilität vom Ganzen schlechter. So beschlossen wir der bewunderungswürdigen Frau einen neuen Bottich zu kaufen. Gesagt getan, durch Messen der Bodenrille im Sand, konnten wir die Grösse des alten Bottichs in Erfahrung bringen. Eine wirklich schlaue Idee von Hedli.
Auf dem Wochenmarkt wurden wir fündig, die identische Grösse eines Bottichs zu erwerben. Wir freuten uns schon auf die Überraschung für die Gemüsefrau.
Wir können uns verlassen, auf die ohne Worte Vereinbarung, für eine Gemüselieferung für jeden zweiten Tag. So erschien denn auch wie erwartet die Gemüsefrau, wie immer, mit einem übervollen Bottich voller verschiedenen Spinatgemüsen. Voller Freude präsentierten wir ihr den neuen Bottich. Lachend und Dankend nahm sie unser Geschenk mit Freude im Gesicht an.
Zufrieden, jemandem eine Freude bereitet zu haben, schauten wir der kleinen Frau nach, wie sie heute mit zwei ineinander passende Bottiche wieder abzog, die Grösse passte perfekt.

30. September – Unser Experiment
Ein Garten, ausschliesslich in Sand, ist eine Herausforderung für uns. Geben wir zu viel Wasser, oder doch zu wenig. Die Pflanzen geben uns nicht die notwendige und garantiert richtige Rückmeldung für eine korrekte Bewässerung.
Unsere Nachbarin gab uns immer den Hinweis, dass es nicht zu feucht sein darf. Es bestehe dadurch die Gefahr für Mehltau oder eine Art Pilz, welcher die Unterseite der Blätter befällt und dadurch die Pflanze Schaden nimmt. Auch zieht die Feuchtigkeit diverses Ungeziefer an.
Tatsächlich haben wir schon diese erwähnten Schäden an Pflanzen beobachten können. Manche faulten plötzlich ab und andere zeigten Ansätze von dem besagten Pilz an der Unterseite.
So entschieden wir uns nur noch jeden zweiten Tag den Garten zu Wässern. Den erfolg, oder eher Misserfolg konnten wir am nächsten späten Nachmittag, zurück vom Markt, mit Schrecken erkennen. Alle Pflanzen liessen erbarmungslos ihre Ohren hängen. Sogar die sonst Robusteren Pflanzen, liessen die Blätter traurig Richtung Boden hängen. Oh jeh, unser Experiment scheint kläglich gescheitert zu sein.
Nun, ein Versuch war es wert. So geben wir wieder täglich Wasser, jedoch weniger und gezielt. Ob wir damit Erfolg haben, wird die Zukunft zeigen. Kein Tag vergeht ohne etwas gelernt zu haben.
Zu unserer Freude, war die trostlose Stimmung im Garten am nächsten Tag zum Glück vorüber und alle Pflanzen streckten sich wieder gen Himmel und waren zufrieden. Zudem entdeckten wir den goldenen Froschkönig, entblösst von den hängenden Gemüseblättern, sieh unscharfes Bild unten.


30. September 2024 – Die unbeachtete
Es ist Montag. Ein Tag an dem wir mit unseren Fahrrädern auf den Wochenmarkt fahren um unser Gemüse einzukaufen. Wir haben festgestellt, dass auf dem Wochenmarkt zusätzliche Gemüsesorten angeboten werden, welche sonst nirgends zu finden sind.
Kaum auf der grossen sandigen Strasse angekommen, sehen wir im Augenwinkel ein unscheinbares kleines Bäumchen. Ein Bäumchen, welches eher zu bedauern ist als zu bewundern, so spärlich sein Wuchs. Allerdings war es nicht der bedauernswerte spärliche Wuchs, sondern die grossen stacheligen Früchte, welche unsere Blicke auf das Bäumchen zog.
Wir sind in dauernder Auskundschaftung um besondere Pflanzen in unserem Garten anzusiedeln. Bereits konnten wir einen Moringabaum aus einem Ast wieder fruchtbar zu werden, oder die grosse Jack Frucht aus Samen ziehen. Alles Pflanzen mit besonderen Eigenschaften.
So hatten wir heute das Glück, dieses kleine und unscheinbare Bäumchen zu finden. Gleich daneben, befand sich ein typischer kleiner Holzverbau, welcher einer Familie als Laden dient. Neben dem kleinen Laden standen noch weitere zwei Frauen in einem Gespräch vertieft.
Wir machten uns vorsichtig bemerkbar und fragten nach dem Namen dieser Frucht, welche in mittlerer Anzahl , mit ihrem grossen Gewicht das kleine Bäumchen schwer zu belasten schienen. Wir erfuhren den einheimischen Namen „Stafeli“.
Nun begannen die Frauen frisch fröhlich mit uns zu Plaudern, als ob wir ohne Probleme jedes Wort verstehen würden. Die Unterhaltung wurde mit Hilfe des Übersetzers von Google lustig und wir lachten alle über diese Art der Kommunikation.
Wir baten sodann um eine Frucht, kurzerhand erschien sogleich die eine Frau mit einem Stock, welcher am Ende einen speziellen Haken aufwies. Genau das richtige Werkzeug um diese Stacheldinger zu ernten. Nach dem dritten Versuch, gelang es uns einer der Früchte herunter zu holen. Nach der Frage was wir schuldig sind, bezahlten wir unsere Ernte.
Die Frauen erklärten uns noch, dass wir diese erst Übermorgen essen sollten. So hatten wir bereits vor dem Marktbesuch einen wertvollen Schatz geladen.
Vom Markt zurück, erkannten wir dann schnell einmal, anhand des Namens „Stafeli“, dass wir es mit der unvorstellbar vielseitigen Heilpflanze „Stachelanenone“ zu tun hatten.
Es ist unglaublich, was diese Pflanze, mit Frucht und Baum alles bietet. Wir sind überglücklich diese spontan und ohne zu suchen gefunden zu haben.
Natürlich befolgten wir den Rat, dass wir die Frucht erst am übernächsten Tag essen sollten. Wir warteten sogar noch einen Tag mehr, bevor wir uns vom Geschmack dieser Frucht überraschen liessen.
Eine sehr heikle Frucht, welche kaum reif, sofort gegessen werden muss, ansonsten wird diese schnell ungeniessbar und schmeckt nicht mehr zitronig frisch und fruchtig mit etwas Erdbeergeschmack, sondern ehr nach einem kräftigen Gorgonzola. Auch das cremige Fruchtfleisch, erinnert dann, sofort an diesen Schimmelkäse.
Wir wünschen uns, dass die damit erworbenen Fruchtkerne, schon bald in unserem Garten zu einem ebenso kleinen aber kräftigen Bäumchen heranwachsen dürfen.
So hat uns ein unbeachtetes kleines mageres Bäumchen, mit freundlichen Frauen, unverhofft zu einer wenig beachteten Superfrucht geführt…Danke.


2. Oktober 2024 – Das Prinzessinenkleid
Die Vorgeschichte vom 26. September wurde oben bereits berichtet und ja, diese Geschichte geht noch etwas weiter.
Unsere Nachbarin besuchte uns erneut am 2. Oktober mit einer Überraschung. Nachdem sie unseren Garten inspizierte und nützliche Hinweise abgab, soweit wir diese überhaupt verstanden, denn die Gute spricht ausschliesslich Swahili. Sie erklärt in einer Selbstverständlichkeit, als ob wir ihre Sprache bereits bestens sprechen würden. Sie sieht kein Hindernis mit uns zu kommunizieren.
Nach der Garteninspektion dann die Überraschung. Noch immer voller Dankbarkeit, dass wir sie finanziell unterstützt haben, hat sie nochmals Geschenke für uns. Diesmal waren es ein für uns ungewohntes Kleid, wir würden es als Prinzessinenkleid einordnen und selbstgemachte Korbflechter Arbeiten. Sie erklärte lange und ausführlich für welche Gelegenheit das Kleid zu tragen ist und für was die Flechtkörbe genutzt werden können. Das Kleid soll nach getaner Arbeit angezogen und so die Mussestunden genossen werden, als kleine Prinzessin.
Wir waren sprachlos und peinlich berührt. Dürfen oder müssen wir diese Geschenke annehmen? Wir versuchten zu erklären, dass es nicht notwendig sei, uns zu beschenken. Uns ist bewusst, wie wenig die Leute für sich selber haben. Aber sie erwähnte immer wieder, wie sehr wir ihr mit dem Geld geholfen hätten.
Wir versprachen, uns mit einem Foto von ihr und ihrer kleineren Tochter, zu revanchieren. Sicher werden wir noch weiteres dazulegen wie Salz und Speiseöl, um uns für ihre Geschenke und Mühe erkenntlich zu zeigen. Wir sind uns nicht sicher, aber mit grosser Wahrscheinlichkeit, hat sie das Kleid in einer der unzähligen kleinen Schneiderein extra für Hedli herstellen lassen.
So findet die schwere Geburt der älteren Tochter ein glückliches Ende. Mutter, Kind und Grossmutter sind alle wohlauf und zufrieden, alles gut überstanden zu haben.

9. Oktober 2024 – Das Neugeborene
Am 9. Oktober haben wir Besuch. Die Nachbarin, also die Grossmutter des neuen Erdenbewohners, kommt vorbei um uns den kleinen, erst wenige Wochen alten Neugeborenen, zu zeigen. Durch unsere Hilfe, hätten wir auch ein Anrecht, den Sprössling zu sehen, vor vielen anderen.
Wir fühlten uns geehrt und freuten uns mit ihr, dass tatsächlich alle Gesund und zufrieden sind. Der kleine sah aus als ob er bereits einige Monate alt sei, so viel Haare hat er bereits auf dem Kopf. Auch der Gesichtsausdruck schien uns von einem älteren Baby. Wenn wir es nicht selbst miterlebt hätten, würde man das Kind älter vermuten.
Der Junge schaut bereits jetzt wie ein grosser in die Welt. Hedli durfte den kleinen selber auch noch tragen und schaukeln. Auch ich sollte ihn noch etwas schaukeln, dankend lehnte ich ab, es sei mir zu riskant, da ich es nicht gewohnt sei mit Babys umzugehen. Sie lachten nur.
Nach einiger Zeit, übernahm die Grossmutter wieder den kleinen. Wir machten noch einige Fotos, um später einmal der Familie zum Dank mit einem Bild eine Freude zurückgeben zu können.



29. Oktober 2024 - Morgendliche Überraschung
Am Morgen geniessen wir immer unseren Kaffee und lassen den Tag gemütlich angehen. Es war um ca. 11 Uhr, die Sonne brannte bereits stark und wir verzogen uns auf die schattige Ostseite vom Haus. Hedli kochte bereits unser Spinatgemüse in der Küche, während ich noch auf der kleinen Terrasse der Stille lauschte, bis diese jäh von einer Krähe durch lautes und aufgeregtes Krähen unterbrochen wurde.
Diese Vögel sind weit verbreitet und daher überall anzutreffen, auch in unserem Garten. Da diese immer wieder miteinander zu Zanken haben, beachteten wir das Krächzen zuerst nicht besonders, bis es immer heftiger und lauter wurde. Nun wollte ich doch genauer wissen was da los ist und beugte mich nach vorn Richtung Garten, um herauszufinden was wohl der Grund sein könnte für die Aufregung.
Kaum war mein Blick in Richtung Garten, erkannte ich ein grösseres Etwas mit Fell, direkt auf mich zukommen – ein Tier – eine Katze? – ein Hund? Beides schien nicht richtig zu passen. Diese Gedanken schossen durch meine Hirnwindungen, bis mein Verstand dann endlich doch noch die Rückmeldung „Affe“ gab. Als wir uns gegenseitig endlich erkannten, also der grössere Affe den etwas kleineren oder umgekehrt, war dieser mit eleganten Sprüngen auch schon über die Gartenmauer wieder weg.
Dies zeigte einmal deutlich, dass unser Verstand auf unerwartetes, wie auch ungewohntes, auch einmal länger braucht bis die richtige Information den Verstand erreicht.
Leider konnte ich das Geschehene nicht im Bild festhalten, obwohl ich zu dieser Zeit das Smartphone in Händen hielt. Zu schnell war alles abgelaufen. So wissen wir nun, dass sich nächtlicher Besuch von kleineren Affen, wie auch einen Tagesbesuch von grösseren Affen ergeben kann.
Unsere nachträgliche Recherche ergab, dass es sich scheinbar um einen sogenannten „Vervet Affen“ (Meerkatzen-Affenart), handeln könnte. Jedoch ohne Gewähr, denn die Grösse des Tieres will nicht wirklich zu dieser Art passen. Wer weiss, vielleicht zeigt sich dieser wieder einmal, mit der Chance, ein Foto machen zu können.

8. November 2024 - Tansanisches Essen
Unser Freund oder besser unser Engel, welcher uns unser Mietshaus in Tansania zugespielt hat, kommt immer wieder mal auf Besuch. Beim letzten Treffen bei uns Zuhause, sprachen wir über das eher eintönige Essen in den tansanischen Restaurants hier in Bagamoyo. Darauf hin zückte er sein Smartphone hervor, fragte uns ob wir diesen Freitag Zuhause sind, er würde Essen für uns bestellen. Mit erstaunter Miene sahen wir ihn an und fragten uns, wo in Bagamoyo einen solchen Lieferservice angeboten wird.
Ja, wir seien Zuhause, aber er müsse unbedingt für sich selber auch etwas bestellen sonst geht das nicht wirklich. So bestellte Salim für übermorgen drei Essen für uns alle. Am Freitag, 8. November fuhr er mit seinem 17 jährigen Motorrad, welches auch danach aussah, zu uns.
Alles war perfekt in warmhalte Schüsselchen sicher verpackt. Kaum hatten wir die Deckel gelüftet, verbreitete sich ein wunderbar würziger Duft aus. Salim weiss, dass wir Veganer sind und entsprechend war die Bestellung. Gemüse mit dreifarbigem Reis, Kartoffeln in spezieller Tomatensauce gekocht und eine süss/saure scharfe Sauce mit den speziellen Sauerfrüchten darin. Leider ist uns der Name von diesen nicht bekannt.
Es schmeckte alles wunderbar. Auch das Menü von Salim mit Fleisch und Eier, schmeckte ihm vorzüglich. Nun wollten wir genaueres wissen über diesen Lieferdienst. So erfuhren wir, dass diese Familie immer Freitags für Bestellungen kocht. Abholen und dafür passende Behälter muss der Auftraggeber jedoch selber mitbringen.
So bediente uns Salim einmal mehr mit tollem tansanischen Essen, welches uns wunderbar schmeckte. Wieder ein Tag mit viel Freude und Zufriedenheit geht zu Ende.

14. November 2024 - Ein Besuch auf der Farm von Salim
Salim versprach uns schon lange, uns seine Farm zu zeigen. Heute war es soweit wir wurden von einem BodaBoda Fahrer abgeholt, so wenigsten die Abmachung. Denn die Farm lag zu weit ausserhalb von Bagamoyo für unser Eingang-Fahrräder.
Wir warten und warten, niemand kommt zur vereinbarten Zeit. Wir denken schon, dass ist eben Tansania, als unser Smartphone klingelte. Salim war dran und fragte ob wir bereit seien, der Motorradfahrer sei jeden Moment bei uns. Wir bejahten die Anfrage und warteten weiter, niemand kam in den nächsten Minuten. Wieder klingelte das Telefon, wieder war Salim dran, ob wir den BodaBoda Fahrer nicht sehen würden? Erstaunt über diese Frage lief ich schnell zum Haustor und schaute nach draussen. Obwohl wir kein Motorenlärm gehört hatten wartete tatsächlich ein Fahrer vor dem Nachbarhaus. So hätten wir noch lange warten können. Das Missverständnis hat sich aufgelöst, die Fahrt zur Farm konnte endlich beginnen.
Gute zwanzig Minuten waren wir unterwegs, durch Gegenden welche wir noch nicht ausgekundschaftet hatten. Soweit Mensch blicken kann kein Haus, keine Strommasten, nur etwas eintönige Natur und kaum Spuren durch Menschen. Nach einer kleinen Ortschaft bog der Fahrer plötzlich von der Piste ab und schlängelte sich durch einige kleinere Häuser und Hütten hindurch, bis wir ein Waldähnliches Gebiet erreichten. Dort sahen wir dann auch das Motorrad von Salim Stehen, wir sind am Ziel.
Vor 10 Jahren als Salim pensioniert wurde kaufte er sich dieses recht grosse Stück Land. Er räumte die Wildnis weg und pflanzte viele verschiedene Bäume und Sträucher. Die Grenze markierte er geschickt mit gepflanzten Teak-Bäumen.
Nach einem Rundgang durften wir zwei Jackfrüchte und Mangos ernten welche reif genug waren. Im Moment ist Mango und Jackfrucht-Saison.
Allerdings war es für uns nicht möglich die grosse Jackfrucht nach Hause zu transportieren, wir begnügten uns mit der kleineren.
Noch schwerer beladen als bei der Hinfahrt, strapazierten wir die eh schon sehr schlechten Stossdämpfer vom Motorrad bis zum Anschlag. Entsprechend hart war unsere Rückreise.
Der Besuch auf der Farm hatte noch Folgen…doch dazu mehr im nächsten Beitrag.


15. November 2024 - Die Folgen unseres Farmbesuchs
An jenem Tag als wir Salim auf seiner Farm besuchten, erfuhren wir auch die Geschichte einer Familie welche ihr Zuhause verlor.
Eine Familie mit 5 Kindern wusste nicht mehr wo sie bleiben dürfen. Aus uns nicht bekannten Gründen, war die obdachlose Familie an Salim gelangt. Dieser bot ihnen die Möglichkeit, auf seiner Farm, welche eine sehr einfache Unterkunft hat, vorerst zu bleiben. Einen Zusatzverdienst könne er ihnen anbieten, wenn sie gleichzeitig auf die Farm etwas aufpassen würden. So zog die Familie mit sehr bescheidenem Hausrat in diese Hütte ein.
Salim zeigte uns unter welchen Umständen die Familie wohnte. Es ist immer etwas schwierig die Schicksale anderer Leute zu ertragen, doch genau dies ist es wohl, welches wir hier in Tansania noch zu lernen haben, oder wenigsten ich, der immer etwas mehr hadert damit.
Es war wirklich kein schönes Bild anzusehen, so beschlossen wir die Familie finanziell zu unterstützen. Salim meinte jedoch dazu, dass es besser ist, direkt etwas zu kaufen mit dem Geld und das gekaufte, in diesem Fall, neue Matratzen, zu schenken. Gesagt getan. Wir gaben Salim das Geld und er versprach gleich morgen eine oder wenn das Geld ausreicht, zwei Matratzen zu besorgen. So hätten sie wenigstens einen sauberen Schlafplatz.
Salim hielt Wort, bereits am nächsten Tag, am 15. November, belieferte er die Familie mit zwei neuen Matratzen und schickte uns zur Information ein Video der Übergabe. Schön war die Freude der Familie im Video anzusehen. Auch dies ist Tansania, obwohl manche Menschen wirklich nichts besitzen, aber das Lachen kann ihnen scheinbar niemand und nichts nehmen. So stellt sich auch uns immer wieder die Frage, wieviel braucht es um zufrieden und glücklich zu sein.
Diese Familie war mit Sicherheit an diesem Tag sehr glücklich und zufrieden, so wenigstens unser Eindruck.
Diese Art der Hilfe passt für uns am besten. Direkt vor Ort. Wir werden sehen, ob für die Kinder auch noch Matratzen notwendig werden. Vorerst belassen wir es bei dieser Spende.

5. Dezember 2024 - Plastik Recycling
Das Trinkwasser kaufen wir in PET-Flaschen von örtlichen Mineralwasser Firmen. Unser Grundwasser welches wir mit einer Pumpe in unseren Haustank pumpen, verwenden wir nur abgekocht. Obwohl Sand ein sehr guter natürlicher Filter darstellt, wollen wir kein Risiko eingehen und kaufen uns das Trinkwasser. Obwohl wir das Wasser auch testen könnten, doch das wäre eh nur eine Momentaufnahme, so lassen wir es besser ganz sein.
Das hat jedoch die Folge, dass sich das PET der leeren Flaschen mit der Zeit zu einem Berg anhäuft. Normalerweise gibt es überall Plastiksammler, welche auf den Strassen herumliegenden Plastik sammeln. Der gesammelte Plastik, gibt diesen Leuten ein sehr kleine Einkunft und doch gibt es viele solcher Sammler.
Leider in unserer Wohngegend, sind diese Sammler kaum bis überhaupt nicht anzutreffen. Wir hatten immer wieder gehofft, dass jemand auftaucht, damit wir ihm das ganze PET übergeben könnten und dazu noch einen Dankes-Batzen.
Es kam nicht dazu, unsere Säcke waren allesamt voll und wir mussten diese endlich entleeren. So fuhren wir eben mit unseren Velos selber zu den Orten, an welchen die Sammler ihr Sammelgut abgeben konnten und ihren Lohn dafür erhielten.
Bei uns gab es noch ein Missverständnis. Der Plastikhändler nannte uns einen Kilopreis, so dass wir in der falschen Annahme waren, dass wir für unseren Plastik bezahlen sollten. Für uns war das eh OK, wir waren froh die PET-Flaschen überhaupt irgendwo abzugeben.
Bei der Bezahlung stellte sich jedoch heraus, dass wir Geld bekommen sollten und nichts zu zahlen hätten. Wir zahlten trotzdem und bedankten uns bei Ihm.
Er bedankte sich bei uns mit einem, zuerst verwunderten Gesichtsausdruck, dann aber mit einem Lachen und einem festen Handschlag.
Alle waren wir zufrieden, so sollte es doch sein.

10. Dezember 2024 - Neue Schuhe für die Gemüsefrau
Die Gemüsefrau, welche uns jeden 2. Tag mit frischem Blattgemüse versorgt (siehe auch oben im August-2024), konnte kaum noch gehen. Ihre Schmerzen im Bein wurden stärker. Dieser Zustand war absehbar, denn zu gross ist die Last, welche die Gute tagtäglich auf dem Kopf durch die Gegend trägt. Damit sie einige Tage ausruhen und sich schonen konnte, gaben wir Ihr Geld, damit sie sich das leisten durfte. Zugleich sollte sie unbedingt bessere Schuhe haben, ihre Füsse brauchten mehr Führung.
In Bagamoyo fanden wir tatsächlich gute „Teva“ Sandalen mit der benötigten Schuhgrösse, welche an drei wichtigen Punkten reguliert und so an den Fuss angepasst werden können. Zusätzlich schauten wir noch für eine Salbe gegen Muskelentzündung.
Nach den verordneten Ruhetagen kam die Gemüsefrau auch schon wieder bei uns vorbei. Diesmal jedoch vernünftiger mit Gemüse beladen als vorher, wir lobten sie.
Nun der Moment der Anprobe der neuen Sandalen, wir waren gespannt. Alles passt, nun haben die Füsse der Frau eine vernünftige und bessere Führung als durch die einfachen Schlappen vorher.
Natürlich kauften wir noch unsere zwei Gemüsebündel und informierten die Frau über die Salbe, bevor sie ihre Verkaufsroute erneut Startete. Ohne Arbeit keine Einnahmen, ohne Geld kein Essen.

13. Dezember - Besuch von den Vermietern
Im Dezember 2024 erhielten wir überraschend Besuch der Hausbesitzer, also von unseren Vermietern. Sie „warnten“ uns im August vor, dass sie uns im Dezember irgendwann besuchen werden. Normalerweise leben sie in den vereinigten Staaten, also im Staat Indiana. Sie, oder umgekehrt, ihre Eltern besuchen einander meist über die Weihnachtstage. Diesmal reisten sie nach Tansania, so dass sie uns besuchen konnten. So wie aus dem Gespräch zu erfahren war, müssen wir uns nicht sorgen, wieder ausziehen zu müssen wegen Eigenansprüchen. Die beiden werden höchstwahrscheinlich in den Staaten bleiben und wenn sie tatsächlich einmal zurückkommen sollten, werden sie in einem anderen Haus oder im Elternhaus wohnen. Ihre Ansprüche sind da wohl schon an amerikanische Verhältnisse angepasst.
So haben wir endlich, zwar überraschend, aber sehr angenehm, unsere freundlichen Vermieter kennenlernen dürfen.

Im Dezember 2024 – In eigener Sache
Gerne möchte ich an dieser Stelle darauf hinweisen, dass im Download Bereich auf dieser Webseite das erste eBook in Form einer PDF-Datei zum Download zur Verfügung steht. Der Titel „Licht…Bild“ klingt vielleicht etwas seltsam und tatsächlich werden für wohl die meisten Menschen grundlegende Themen besprochen, welche leider keine herkömmliche Schule lehrt. Vielleicht interessiert es den oder die andere, was alles zu entdecken ist in diesem kleinen Büchlein. Wir wünschen viel Spass und Freude und wünschen uns eine neue Sicht auf alles was ist, Danke.
Ich möchte gerne in den „Download“ Bereich

26. Dezember 2024 - Ausflug zum Strand
Unser letzter Strandbesuch liegt schon Wochen, wenn nicht sogar Monate zurück. Die Gezeiten sind im Moment ideal, dass wir um ca. 14:00 Uhr mit einem Höchststand der Flut rechnen dürfen. Bei Ebbe ist Baden leider nicht möglich, so ist es ratsam immer vorher den Wasserstand der Gezeiten zu kontrollieren.
Heute ist es also wieder einmal soweit, es geht ab zum Strand mit unseren Fahrrädern. Wir meiden die Hauptstrassen und fahren durch die einzelnen Siedlungen. Die Kinder rufen uns meist schon von weitem zu und begrüssen uns. Weisse auf Fahrrädern ist nicht alltäglich.
Solche Fahrten bieten öfter auch immer wieder kleine Abenteuer, so auch diesmal. Zum einen versank ein Bajaji auf der Strasse in einer „Pfütze“, welche angestossen werden musste. Als Dank wollte der Fahrer umgehend das Fahrrad von Ursula über das Hindernis tragen, dankend stoppte sie das Vorgehen.
Kurz danach die Kinderschar am Strassenrand, welche nach „Pipi“ (Süssigkeit) fragten. Ein Sack voller Kaugummis ist immer dabei, so gab es für jedes herbeieilende Kind einen, bevor es weiter ging.
Am Strand angekommen geht es ab ins nicht kühle Nass. Das Meer hat hier im Dezember (Sommer) 27C° und im August, also im Winter kaum weniger, vielleicht 25C°.
Auch hier fallen wir als Weisse auf, sofort kommen Kinder zu uns, sie möchten lernen schwimmen. So gibt es einen kurzen Schwimmunterricht. Leider wurde der unterbrochen, weil eines der Kinder mit dem Fuss sich etwas hineingetreten war.
So gab es noch eine kleine Operation am Strand, um den kleinen Fremdkörper wieder zu entfernen, leider ohne grossen Erfolg, es fehlte eine spitze Pinzette um den Übeltäter vollständig entfernen zu können.
Im Anschluss seht ihr ein kurzes Video mit der Fahrt zum Strand. Viel Spass.
1. Januar 2025 - Einladung zu einem Geburtstag
Unser Freund Simon, ein Bekannter der ersten Stund in Bagamoyo, hat uns eingeladen. Sein Sohn feiere am 1. Januar seinen Geburtstag. Geehrt über die Einladung sagten wir natürlich zu. Leider habe ich unsere Antwort aus Versehen zwar geschrieben, aber nicht abgeschickt. Nach wenigen Tagen doppelte Simon nochmals nach, es wäre ein wichtiger Tag für sein Sohn Martin. Nachdem ich mich über mein Missgeschick entschuldigte, war er froh über unsere Zusage.
An besagtem Tag erschienen wir auf die gewünschte Uhrzeit (15:00 Uhr) bei seinem Haus. Zum Glück waren nicht unzählige Gäste da, das Ganze blieb übersichtlich im kleinen familiären Rahmen. Es zeigte sich, dass nicht nur Geburtstag von Martin gefeiert wird, sondern auch seine Kommunion, welche am Morgen stattgefunden hatte. Martin wurde 10 Jahre alt und nach den Schulferien darf er in die nächste höhere 4. Klasse gehen.
Simon hat uns herzlich empfangen und uns den anderen Anwesenden vorgestellt welche auch gleich wieder der Beschäftigung Kochgeschirr zu spülen, nachgingen. Noch wussten wir noch nicht, dass alle bereits gegessen hatten. Nach überreichen des mitgebrachten Geschenkes an Martin, wurde wir zu Tisch gebeten.
Dort wurde eine Porzellan Platte mit frischem Gemüse serviert und Getränke dazu. Simon forderte uns auf mit dem Essen zu beginnen. Diese Platte sei alleine für uns. Wir staunten über diese Aussage und wir staunten über die Porzellan Platte und Teller. Sonst ist eher Plastikgeschirr angesagt.
Auf unsere Frage, ob den die anderen nicht auch essen möchten, meinte er nur, sie alle hätten bereits gegessen und diese Platte sei eben für nicht Fleisch Esser extra für uns. Simon wusste, dass wir kein Fleisch essen, dass wir aber separat an einem Tischchen unser Gemüse jetzt verzehren sollten, war schon eine seltsame Situation. Na gut, andere Länder andere Sitten.
In Tansania bleibt der Gast welcher nicht zur Familie gehört in der Regel nur für kurze Zeit. Es gehört sich nach knapp zwei Stunden wieder aufzubrechen. Eh ging es auch bereits langsam in den Sonnenuntergang und wir wollen nicht bei Dunkelheit auf diesen Strassen voller Löcher unterwegs sein.
Zum Abschied steckten wir Martin noch etwas Geld zu, damit er sich etwas nach seinen Wünschen und seiner Vorstellung kaufen kann.
So erlebten wir einen etwas komischen Geburtstag inklusive Kommunion in Tansania.


Vergessener Eintrag vom November - 2024
Leider habe ich diesen Beitrag vom 28. November verschwitzt. Die Geschichte war jedoch so witzig, dass ich diese hier noch nachholen möchte.
Es gibt immer wieder Frauen welche ihre Produkte verkaufen möchten. Sei es Putzmittel, geknüpfte Teppiche oder eben auch Früchte oder Gemüse.
In dieser Geschichte handelt es sich um eine kleine, aber extrem aufgestellt Frau, welche uns immer wieder Früchte verkauft oder zuletzt auch Maniokmehl.
Meist mit einem Kommentar oder einer Frage, ob wir denn wüssten was wir damit in der Küche anfangen sollten. Zeigt sich eine Unsicherheit unserer Seite, beginnen die Erklärungen bis zur Handlungen.
Sie werde uns zeigen wie das Maniokmehl gekocht wird, heute Abend komme sie vorbei. Alles schön und gut, leider haben wir das „heute Abend komme ich vorbei“ nicht wirklich bewusst mitbekommen. Wie versprochen stand das kleine resolute Frauenzimmer vor unserem Tor, frisch gekleidet, sie zeige uns jetzt wie das funktioniert mit dem Mehl.
Es gab kein entrinnen aus der Situation, so baten wir die gute in unsere Küche, damit sie loslegen konnte. Allerdings mussten wir noch einen Bottich als Stehplatz organisieren, damit sie überhaupt in die Pfanne blicken konnte.
Sie zeigte uns wie sie mit stetem Rühren, während das beigefügte Wasser, das Manjokmehl zu einem dünnflüssigem Tee verkocht wurde. Immer mit dem Hinweis, auf die Konsistenz zu achten. Nach ca. 10 Minuten Kochzeit und unaufhaltsamem Rühren, war der Tee fertig.
Es sei ein mit vielen enthaltenen Vitaminen nahrhafter Tee, besonders für Kleinkinder. Ihr lautes Lachen während den Erklärungen steckte uns an. Zusammen tranken wir den dünnen Manjokbrei welcher Tee genannt wird draussen auf der Terrasse. Der Tee selbst war für uns nur mit Zucker trinkbar.
Wir bedankten uns für ihren Einsatz und Spontanität mit etwas Geld und einer Umarmung. Zufrieden zog sie wieder ab und wir waren um eine Erfahrung reicher.

Während den Monaten Dezember 2024 und Januar 2025
Die letzten Wochen haben wir Papayas ohne Ende. Die im März im Garten gefundenen und umgepflanzten Papaya-Pflänzchen tragen jetzt ihre Früchte. Drei Planzen von sechs, beliefern uns jetzt fast täglich mit mehreren Früchten. Obwohl wir natürlich auch in der direkten Nachbarschaft verteilen, ist unser Kühlschrank voll. Es gibt Papaya Smoothie, Papaya Curry mit Reis, Papaya Fruchtschale, Papaya Eiscreme und nicht zu vergessen Papaya Gebäck. Eine richtige Papaya Diät, wobei Diät der falsche Begriff ist, denn es schmeckt uns bis heute. Da wir selten Brot essen, lohnt sich die Herstellung für Marmelade nicht wirklich und frisch schmecken Früchte eh am besten.


2. Januar 2025 - Erweiterung unserer Mobilität
Diese Geschichte dauerte über mehrere Tage, so dass diese für einen Tagebucheintrag zu gross ist. Diese wieder abenteuerliche Geschichte wird demnächst unter „Leben in Bagamoyo“ erscheinen. Eine Geschichte welche wieder alle Geduld, Durchhaltevermögen und Vertrauen in die tansanische Bevölkerung von uns abverlangt hat. So wünschen wir bereits jetzt, viel Spass beim lesen unter „Leben in Bagamoyo“ => „Erweiterung unserer Mobilität“.

Kurzbesuch unserer Musketiere (ohne Datum)
Diese Besuche ereignen sich immer wieder. Wir nennen sie „Die drei Musketiere“. Denn sie scheinen unzertrennlich zu sein. Meistens treten sie zu dritt vor unserem Haustor auf. Hier leider nur zwei abgebildet, das grösste und das mittlere sind Mädchen, der kleinste unter den drei ist ein Junge und folgt den Girls auf Schritt und Tritt. Im Bild fehlt das mittlere Mädchen, welches lustige kurze Haarzöpfchen trägt.
Geht das Tor auf, sind die drei meist nicht weit entfernt und kommen herbeigeeilt, es könnte vielleicht etwas geben. Hier im Bild nach dem Besuch der Gemüsefrau, wollten sie den Stuhl auch noch ausprobieren.

11. Februar 2025 - In eigener Sache
Leider bin ich etwas in Verzug mit aktualisieren der Tagebucheinträge. Aber über so vieles gab es nicht wirklich zu berichten. So nutzte ich die eher ruhige Zeit, meinem inneren Drang nachzugeben und endlich das zu Schreiben, was mir noch besonders im Herzen liegt. Nun bin ich fertig geworden und das neue Werk liegt zum Download bereit. Dieses eBook wollte ich unbedingt noch festgehalten wissen, denn es betrifft uns alle Menschen ganz besonders. Aus diesem Grund, möchte ich, oder besser gesagt, möchten wir, euch allen das neue eBook „Neue Welt“ besonders ans Herz legen. Warum und wieso, erfahrt ihr im Buch selbst. So wünschen wir euch allen und auch uns selbst, das Erwachen welches notwendig ist für die Reise in die Neue Welt. Der Link zum Download findet ihr wie gewohnt unter Download. Danke

15. Januar 2025 - Es gibt Pfannenpizza
Im Januar feiern wir beide unsere Geburtstage. Etwas feines und nicht alltägliches soll auf den Tisch. Kuchen können wir nicht Backen, der Backofen dazu gibt es nicht in unserem Haushalt.
Die Fantasie von Hedli (Ursula), ist gefragt. So einiges wurde bereits ausprobiert und getestet, was sich alles in Pfannen bruzzeln lässt. Heute, soll es eine Pizza geben, aber nicht eine gewöhnliche Pizza, nein eine besondere Pfannenpizza.
Hedli zauberte zwei super fein schmeckende Pizza’s, viel besser als die gewohnte, in unsere Teller. Für jeden eine Pizzaschnecke, sollte ausreichen und etwas Salat dazu. Eine Pizza, welche die Zutaten mit dem Teig vermischt wurden und zu einer Schnecke gewickelt. Sehr schmackhaft und dazu noch sehr knusprig. Ein sehr gelungener Test.
Diese Pizza wird es garantiert ab und zu wieder geben.

19. Januar 2025 - Unsere Untermieter
Im Haus sind überall Geckos unterwegs und räumen Fliegenoder sonstige Insekten weg. Es gibt verschiedene Ausführungen, von sehr hellen, bis fast schwarzen. Zwei Geckos sind uns jedoch besonders aufgefallen. Manchmal grasgrün und manchmal beige. Immer wenn wir Früchte zubereiten für unser Früchtemüesli, schauen uns diese nicht sehr scheuen Hausgenossen bei der Arbeit zu. Dabei nähern sie sich bis auf wenige Zentimeter und manchmal sogar bis an die Finger um diese abzuschlecken.
Hedli (Ursula) begann die zwei Geckos zu füttern, mit kleinen Bananenstücken, Papaya oder auch Ananas. So kommen sie täglich vorbei, um ihr Frühstück zu schlecken. Auch die Eidechsen im Garten kenne keine Scheu. Wenn man sich ruhig verhaltet, laufen diese sogar über die Füsse. Die Tiere hier scheinen keine Scheu vor Menschen zu kennen.Die kleine Affenfamilie, welche sich leider nur Abends bei Dunkelheit zeigt, sind lustige kleine Pelzige Affen mit einem langen buschigen Schwanz. Ein Bild ist in der Dunkelheit leider nicht möglich. Doch auch diese zeigen sich fast täglich bei uns im Garten. Zum Schluss noch das Wiesel, welches uns immer die Zwiebeln im Garten ausgegraben hat, erschreckt nicht besonders, wenn es uns sieht. Zuerst war es nur Nachts unterwegs, in der Zwischenzeit ist es fast ein Dauergast.

19. Januar 2025 - Bäckerei Ursula
In der Schweiz backte Hedli (Ursula) immer wieder mal Kuchen. Wir mögen es beide, ich besonders, Kaffee und Kuchen zu geniessen. Hier in Tansania musste wir uns von dieser Gewohnheit etwas verabschieden, ohne Backofen, logischerweise kein Kuchen. Kuchen in der Pfanne, dieser Test steht noch aus, oder wird bereits im Vorfeld verworfen, da leider nicht umsetzbar.
Hier in Tansania wird vieles, oder eigentlich fast alles frittiert. So auch die sogenannten Mandazi. Hedli hat schon verschiedenste Versionen ausprobiert, auch mit Papaya oder Bananen. Hier ein Muster ohne Früchte, so wie sie auch in Tansania üblich sind. Ohne Früchte aber mit Gewürzen wie Kardamom, Nelken, Zimt und etwas Zucker. Schmecken auch lecker…aber eben…Kuchen wäre schon Toll.
So hat alles Vorteile, der (mein) Bauch wurde etwas kleiner 🙂

20. Januar 2025 - Grosseinkauf
Grosseinkäufe sind nicht unser Ding und trotzdem leider notwendig. Spätestens dann, wenn die Vorräte sich verringern oder sogar in Luft aufgelöst haben. Trinkwasser besorgen wir immer wieder einmal direkt in unserer Umgebung. Auch Bananen oder Zwiebeln, Tomaten etc. sind gleich hier um die Ecke in mini Geschäften manchmal erhältlich. Brauchen wir Speiseöl, Reis, Kaffee, Fruchtsaft etc. und Gemüse im allgemeinen, ist die Fahrt in die Stadt selbst unumgänglich.
Seit kurzem sind wir Besitzer von zwei Mopeds, dies erleichtert uns solche Einkäufe zu tätigen. Bei über 30°C im Schatten, ist das Radfahren eine schweisstreibende Angelegenheit. Obwohl bei diesen Temperaturen immer geschwitzt werden darf und dies nicht zu knapp. Trotzdem geniessen wir noch immer die Wärme und sagen uns, besser warm als eine saukälte.
Hier also eine Zusammenstellung eines nicht täglichen Einkaufes, von zum Teil richtig teuren Produkten. Alles was durch einen Veredelungsprozess muss, ist teilweise merklich teurer. Auch Gemüse kann sehr teuer sein, für tansanische Verhältnisse. Ein Brokkoli, oder Lauch z.B kann ähnlich einem Schweizer Preis entsprechen, da er hier wirklich selten zu kaufen ist. Auch Kartoffeln, Zwiebeln, Tomaten und Karotten sind in einer höheren Preisklasse angesiedelt und entsprechen ca. einem halben Schweizer Preis.
Richtig günstig sind Peperoni, Salatgurken, Weisskohl, Manjok oder Okras. Mittlerweile wissen wir die geltenden Preise im Durchschnitt, dass wir einfach einkaufen, ohne nach dem Preis zu fragen. Das was wir brauchen wird eingekauft. Der unten gezeigte Einkauf kam uns umgerechnet auf ca. CHF 50.- zu stehen. Wir machten uns den Spass und versuchten auszurechnen, was wir in der Schweiz hätten berappen müssen und sind auf gute CHF130.- gekommen.
Wobei Kaffee, Mehl, Speiseöl, Teigwaren, Fruchtsäfte etc. alles aus Tansania selbst und nicht importierte Waren sind, trotzdem einen stolzen Preis haben. Richtig teuer sind importierte Produkte, wir fragen uns immer wer diese wohl kaufen kann denn diese sind selbst uns zu teuer.
So haben wir auch diesen Einkauf, einmal mehr, sicher nach Hause transportiert.

22. Januar 2025 - Gewittersturm
Gewitter sind selten und doch gibt es manchmal so etwas, welches wir als Gewitter bezeichnen könnten. Meist sind es einfach etwas stärkere Winde und extrem starker Regen. Am 22. Januar war beides vorhanden, wobei der Wind diesmal noch etwas stärker war als wie bisher gewohnt. Im Moment sind alle unsere Papaya Bäumchen voll mit Früchten. Eine Papaya geht sogar bereits dem Ende zu Früchte in grosser Zahl auszutreiben.
So geschah es tatsächlich, dass ein starker Windstoss eine Papaya vermochte umzustossen. Zuerst haben wir es nicht einmal bemerkt. Da sie nicht entwurzelt wurde, haben wir das Bäumchen einfach wieder aufgestellt und mit Holzbalken gestützt, in der Hoffnung, die abgerissenen einzelnen Wurzeln, würden sich selbst wieder ihren Weg in den Boden suchen. So war es denn auch, Tage später, durften wir erkennen, dass keines der Blätter die Ohren hängen liess, also ist alles wieder in bester Ordnung und die noch unreifen Früchte konnten gerettet werden.


24. Januar 2025 - Hafen und Stone-Town
Unsere neuen Mopeds möchten bewegt werden, so fahren wir in die Stadt um wenige Dinge einzukaufen und gleichzeitig im Anschluss noch an den Hafen zu fahren. Die Umgebung vom Hafen, wird auch „Stone-Town“ genannt. Es waren die ersten aus Stein gebauten Häuser, erbaut von den damaligen deutschen Kolonisten. Das meiste ist jedoch in einem traurigen Zustand und nicht mehr sehr viel vorhanden.
Um diese Jahreszeit ist trotz der Hitze vieles grün und am Blühen. So auch der tansanische Weihnachtsbaum mit seinen wundervollen Blüten. Wir gehen immer gerne runter zum Hafen, die Stimmung ist speziell und wenn alles blüht besonders reizvoll.
Leider gibt es keine Sitzmöglichkeiten. In ganz Bagamoyo findet sich kein einziges öffentliches Bänklein, auf dem Mensch sich etwas verweilen könnte. Die seltenen selbst gebastelten Holzkonstruktionen, welche sich zum Sitzen anbieten, sind meist besetzt, wahrscheinlich vom Erbauer selbst. So bleibt nichts anderes übrig, am Boden einen geeigneten Platz zu suchen, was im „fortgeschrittenen Alter“ das wieder Aufstehen, doch erschweren kann.
Wir lassen es uns trotzdem nicht nehmen, die Knochen und Gelenke werden sich wieder in ihrer Position einfinden, wohin sie gehören. So war auch dies, wenn auch nur kurz, ein schöner Ausflug.


1. Februar 2025 - Die Nachbarschaft
Das gemeinsame Leben hier in Tansania war für uns am Anfang schon ungewohnt. Mittlerweile haben wir uns daran gewöhnt und wissen was zu tun ist, wenn Nachbarn vorbeikommen und am Tor anklopfen.
So auch immer wieder von unseren Nachbarn, welche etwas unterhalb von uns in ihren einfachen Häusern wohnen. Diese zwei Frauen besuchen uns immer wieder mal. Am Anfang fragten wir was sie denn von uns wünschen und immer kam die einfache kurze Antwort begleitet mit einem breiten Lachen, wir kamen kurz vorbei um dir Hallo zu sagen. Danach gehen sie einfach wieder, ohne abzuwarten was wir zu sagen haben. Wir rufen ihnen dann hinterher „Asante sana“ (vielen Dank).
Gut, sie besuchen uns natürlich nicht immer ganz selbstlos, denn wir kaufen ihnen immer wieder bei günstiger Gelegenheit, Gemüse oder Reis beim kleinen Laden vor ihrer Haustüre. Nun haben wir sie einige Tage nicht mehr getroffen, da wir nicht mehr bei ihren Häusern mit dem Fahrrad vorbeikommen. Seit wir Mopeds haben, nehmen wir die offizielle Sandpiste. So besuchten sie uns, um zu fragen ob bei uns alles in Ordnung sei. Wir erklärten, warum wir den anderen Weg bevorzugen.
Mit einem etwas schlechten Gewissen, weil wir sie schon lange nicht mehr besucht haben, wollten wir am 1. Februar eine Freude machen. Jede der Frauen durfte sich wieder für einen bestimmten Betrag etwas kaufen. So entstand auch dieses Bild in gemütlicher und freudvoller Atmosphäre.

10. Januar 2025 - Das Blechdach
Fast hätte ich diesen Eintrag unterschlagen, so möchte ich dies hiermit noch nachholen, auch diese Geschichte zu erzählen. Unsere Pergola hat uns bisher angenehmen Schatten gespendet. Leider hat die Sonne den Plastik von der Kunststoffplane komplett verbrannt, dass Löcher und Risse entstanden und das nach kaum einem Jahr. Ein Ersatz musste also her oder besser, eine andere Lösung. Wir entschieden uns nun doch für ein Blechdach, wenigstens die erste Reihe zum Haus soll mit Wellblech abgedeckt werden. Den unteren Teil könnten wir dann mit der bereits gekauften neuen Plane abdecken.
Gedacht getan, zogen wir mit einem BodaBoda Fahrer los solche Wellbleche zu organisieren. Das sind meist immer besondere Erlebnisse hier in Tansania. Wir wussten bei welchem Baugeschäft wahrscheinlich diese Bleche zu kaufen sind. Dabei muss Mensch wissen, dass diese Geschäfte von diversen Leuten belagert werden, welche darauf warten, einen Job zu ergattern und dies ungefragt. Schnell waren die richtigen Bleche ausgesucht sind auch schon Helfer zur Hand. Es ist fast unmöglich da einzugreifen, um die Hilfe abzuwehren. Auch die Transporteure lauern bereits für einen Auftrag. Kaum sind also die Bleche ausgesucht werden diese zum Pickup transportiert. Natürlich nicht ohne vorher den Transportpreis zu vereinbaren.
Während wir die Bleche noch bezahlten, waren die 2 Helfer und der Fahrer bereits Abfahrbereit. Ich erkannte, dass der Pickup kein 4×4 Antrieb besass und warnte den Fahrer vor, dass es schwierig wird. Er winkte ab, kein Problem, alles wird gut. Während der Fahrt schlugen die Stossdämpfer hart auf, obwohl wir langsam fuhren, ohje dachte ich, dieses Fahrzeug ist in einem wirklich sehr schlechten Zustand.Naja, wir werden sehen.
Ich wusste, der Sand auf der Piste bis zu unserem Haus ist zu hoch, wir müssen die Bleche die letzten Meter zum Haus tragen und bat den Fahrer beim BodaBoda Treffpunkt zu stoppen und erklärte nochmals die Situation und wo unser Haus sei. Er nickte und fuhr weiter, ich dachte, vielleicht kennt er ja eine bessere Verbindungsstrasse bis zum Haus, welche einfach einen weiteren Bogen macht. Weit gefehlt, plötzlich stoppte er das Fahrzeug und meinte, ab hier geht es nicht weiter, der Sand sei zu hoch. Super! Nun sind wir gut drei mal so weit weg vom Haus, als vorher, als ich ihn gebeten hatte anzuhalten. Naja, dafür seien ja die Helfer mitgekommen, meinte er.
Es ist wie es ist, so latschten wir zu fünft durch die Gegend und die zwei Helfer trugen zusätzlich mit einem Lachen einen Job zu haben, die Wellbleche auf dem Kopf zu unserem Haus. Die Blechträger schwitzten wie wild bei dieser Hitze. Nun erkannte auch der Fahrer welchen Blödsinn er angerichtet hat und wie viel weiter er uns gefahren hatte. Nun gut, der Transport war trotz allem erfolgreich, wenn auch etwas umständlich.
Zuhause bezahlten wir Transporteur und Helfer und gaben ihnen noch etwas zum Trinken, bevor alle zufrieden wieder zum Pickups zurück zottelten.
Die Montage erfolgte am darauffolgenden Tag in Eigenregie. Werkzeug und Nägel hatten wir noch vom Bau der Pergola. Zusätzlich entschieden wir uns nicht nur eine Reihe zu montieren, sonder die Ganze Pergola mit Blech einzudecken. Dies bedeutete nochmals das gleiche Spiel mit dem Transport und tatsächlich war der selbe Fahrer wieder am Ort und drängte sich auf. Diesmal hat er jedoch auf mich gehört und Helfer lehnten wir diesmal ab. So haben wir nun ein Blechdach, welches doch etwas länger halten sollte als die Plastikplane. Ende Gut alles Gut.


17. Januar 2025 - Die Erdnussernte
Auch diesen Eintrag hätte ich fast vergessen. Unser kleiner Testversuch Erdnüsse zu pflanzen soll auch hier noch kurz erwähnt werden.
Hedli (Ursula) hat ein Beet mit Erdnüssen gepflanzt. Wir hatten keine Ahnung, wie diese überhaupt als Pflanze aussehen. Nun, nach ca. 2 Monaten erkannten wir bereits, dass sich an den Wurzeln kleine Erdnüsse gebildet hatten. Wir lassen die übrigen noch etwas länger im Boden, in der Hoffnung, dass diese an Grösse vielleicht noch etwas zulegen werden. Test Erdnusspflanzung erfolgreich abgeschlossen, ha ha.

10. Februar 2025 - Wunder der Natur
So, nun wären wir wieder aktuell in den Tagebucheinträgen. Mit diesem Eintrag möchten wir die Wunder der Natur erwähnt wissen. Wir wollten unseren Garten mit mehr Blumen ausstatten und so besorgten wir schon früh beim Gärtner teure kleine winzige vier einjährige Zinnien Blumenpflänzchen. In der Regel sind Pflanzen wirklich nicht sehr teuer, als er jedoch den Preis dieser damals noch sehr kleinen Blümchen nannte, mussten wir doch etwas leer schlucken. Aber wir waren trotzdem einverstanden, da wir wussten, wie lange es dauert, diese zu sähen und aufzuziehen.
So begann alles mit vier unterschiedlichen Blütenformen und Farben. In der Zwischenzeit haben diese eine beachtliche Grösse erreicht und Hedli (Ursula) konnte selber aus den Samen neue Pflanzen ziehen und jetzt das Wunder der Natur. Obwohl alle Samen aus den ersten Pflanzen stammten, haben wir komplett unterschiedliche Blütenformen und Farben in den Nachkömmlingen erhalten. Auf seltsame Weise gibt es immer wieder neue Formen und Farben der Blüten. Das Bild zeigt eine der bereits im ganzen Garten verstreuten Blumenpracht. Von orange, rot, weiss, rosa, gelb oder violett, sind die Farbtupfer im Garten verstreut zu bewundern.

17. Februar 2025 - Resümee nach einem Jahr Tansania
Am 13. Februar 2024 sind wir zum zweiten mal in Tansania eingereist. Damals herkommend aus unserer Entscheidungs-Extraschlaufe über Costa Rica, Nicaragua und am Schluss noch Portugal, bevor es uns wieder zurück nach Afrika gezogen hat. So leben wir nun seit dem 13. Februar 2024, also genau einem Jahr in Tansania und ab 1. März 2024, in einem Mietshaus und können ein kurzes Resümee abgeben, auch über finanzielle Aspekte.
Das Haus ist nicht besonders gross mit zwei kleineren Schlafzimmern, einer offenen Küche und einem sogenannten Dining room oder Living room (Esszimmer-Wohnzimmer). Das Haus verfügt über ein grösseres Badezimmer mit Dusche und ein kleines Badezimmer mit Dusche und hat einen kleinen Stauraum. Alles auf einer Fläche von ca. 6.5m x 9.5m = ca. 61m2. Der Umschwung, also der Garten, beläuft sich auf ca. 18m x 30m, ergibt eine Fläche, abzüglich der Hausfläche von ca. 479m2. Das ist unser Zuhause in Tansania. Das Wasser beziehen wir mit einer Pumpe aus dem Grundwasser, welches in einem Wassertank zwischengespeichert wird. Die Bewässerung vom Garten benötigt reichlich Wasser. Jeden zweiten Tag wässern wir den Garten und befüllen damit gleichzeitig wieder den Wassertank von 3000l . Bisher kamen wir mit dieser Praxis gut klar. Strom wird auf eine Art von PrePaid bezahlt. Wir können anhand der Zählernummer einen Betrag mit dem Mobiltelefon überweisen, oder fahren in die Stadt und veranlassen eine Überweisung bei einem sogenannten Wakala. Auch dies funktionierte bisher tadellos. Wieviel kWh noch auf dem Konto zur Verfügung stehen, lässt sich mit Hilfe eines Kästchen überprüfen, darüber habe ich weiter oben bereits berichtet.
Unsere sehr einfach eingerichtete Küche ist mit einem mobilen zwei-Gas-Kocher ausgestattet. Dieser wird direkt an eine Gasflasche verbunden. Das Gas selbst, können wir direkt in unserer Nachbarschaft, ca. 350m von unserem Haus entfernt, kaufen. Also auch kein Problem und sozusagen jederzeit erhältlich, denn es gibt nicht wirklich ein Wochenende oder sonstige Feiertage.
Englisch ist eher die Ausnahme, obwohl die Amtssprache Englisch und Swahili ist, reden die meisten Menschen kein Englisch. Besonders die einfachen und älteren Leute sowieso nicht und diese sind vorwiegend in unserer direkten Nachbarschaft anzutreffen. Obwohl die Sprache sicher eine Hürde ist, oder sein könnte, finden wir immer einen Weg zur Kommunikation. Mit der heutigen Technik (Smartphone) und den Händen und Füssen, wird auch diese Hürde klein gemacht, oder sogar aufgelöst. Die Herzlichkeit der Leute hier ist überwältigend. Wir dürfen dies immer und immer wieder erleben. So gesehen, fehlt nichts was Mensch zum Leben zwingend braucht, oder was wir vermissen würden. Natürlich mussten auch wir Gewohnheiten ablegen, wie gutes Brot zu haben, oder ab und zu ein feines Gebäck zu konsumieren, sind Dinge, welche nicht notwendig sind, aber ab und zu genossen, doch etwas ist was auf eine Liste gesetzt werden könnte. Oder Früchte und Beeren wie Zwetschgen oder Himbeeren, gehören da sicherlich auch dazu.
Als Ersatz dafür gibt es Mango, Ananas, Maracuja, Bananen, Papaya, Tofaa’s, Jackfrucht, Orangen, Melonen, Birnen oder seltener die Stachelanenone. An Früchten fehlt es nicht, doch ist der Mensch ein Gewohnheitstier und braucht seine Zeit zur Abgewöhnung. Auch unsere vegane Ernährung wurde mit Haferflocken, oder veganer Blätterteig abwechslungsreicher, dieses gibt es hier nicht wirklich zu kaufen, für Haferflocken müssten wir in die Stadt Daressalam fahren, Blätterteig gibt es nicht.
Alles in allem fühlen wir uns gut hier in Bagamoyo, wenn es die Gezeiten zulassen, gehen wir auch ab und zu an den Strand baden, obwohl der Strand nicht einem Ferienparadies ähnelt, für uns aber ausreichend ist. Die für uns wichtige Ruhe, ohne grosse Hektik zu leben, haben wir gefunden. Sicher interessiert einige Leser, welche Kosten wir zu bewältigen haben, um so leben zu dürfen. Dazu möchten wir eine Tabelle zeigen, welche Zahlen enthält, über Kosten in der Schweiz und in Tansania. Die Zahlen zu den Steuerabgaben beruhen auf einem kleinen Renteneinkommen inklusive AHV und dienen als Beispiel und nicht unserem Einkommen. Sowieso leben wir aktuell noch ohne AHV-Gelder, alleine unsere kleine Pension muss ausreichen. Unser Ersparnis soll nicht angefasst werden, dies ist unser Notgroschen, sollte einmal ein grösserer Betrag notwendig werden. Die eingetragenen Energiekosten, Versicherungen etc. wurden aus unseren Erfahrungen aus der Schweiz übernommen. Als Mietpreis nahmen wir einen durchschnittlich üblichen, aus der Region Solothurn für eine stink normale Wohnung. Die Kosten der Krankenkasse entsprechen der von uns zuletzt geleisteten Zahlung mit einer max. Franchise von 2500.-.
Wir haben uns für Tansania bewusst gegen eine Krankenkasse entschieden. Bei Krankheit helfen wir uns selber und bei Unfall würde eine Krankenkasse eh nichts berappen, dass wir ohnehin unser Notgroschen anzapfen müssten.
Als Stromverbraucher gibt es keinen Wasserboiler, Backofen oder Staubsauger, einzig ein Kühlschrank und einige LED-Lampen, sowie die Wasserpumpe haben wir in Tansania. Natürlich brauchen wir auch keine Gasheizung, nur zum Kochen sind wir auf Gas angewiesen.
Haben wir zum heutigen Zeitpunkt unsere Entscheidung bereut?
Dazu dürfen wir sagen…Wir sind unabhängig, dürfen Leben ohne Zwang, brauchen nicht zu befürchten, dass Ende Jahr das Konto leer geräumt ist und haben fast jeden Tag Sonnenschein und unseren Garten mit viel Ruhe und ohne Verkehrslärm. Zusammenfassend dürfen wir sagen, dass es uns an nichts fehlt, wir zufrieden sind und uns wünschen, dass die nächste Runde, für eine Aufenthaltsbewilligung erneut für zwei Jahre ausgestellt wird. Dieser kleine Haken ist leider vorhanden, sollte jedoch in der Zukunft keine tatsächlichen Probleme hervorrufen. Zeit und Geduld für den Behördengang ist jedoch unumgänglich. Ob irgendwann einmal eine Daueraufenthaltsbewilligung möglich sein wird, ist offen.
Alleine zu wissen, dass die finanziellen Mittel für ein normales Leben ausreichend sind, erfüllt den Mensch mit einer wohltuenden inneren Zufriedenheit. Wir beide waren auch in der Schweiz keine Partiegänger. Unsere Interessen, oder unsere Abwechslung, lebten wir Zuhause oder durch unsere Fahrräder und das Motorrad im nahen Umfeld. Auswärts Essen gehen, war eine Seltenheit in der Schweiz und suchen wir auch hier in Tansania nicht, da das vegane Angebot, wie auch in der Schweiz, sehr dürftig ist. Mit unseren neu zugelegten Mopeds, möchten wir hier in Tansania in Zukunft unseren Erkundungs-Radius etwas erweitern, aber vieles mehr, wird es nicht zu entdecken geben. Safaris sind nicht unser Ding und Badeurlaub können wir in 30 Min. haben. Ruhe, Zeit zum Nachdenken, die Musse auch nichts tun zu dürfen, sind Attribute welche wir hier geniessen dürfen und wollen. Wem das nicht behagt, ist hier am falschen Ort. Unseren Schritt, in eine andere Welt, haben wir nie bereut.
Nun könnt ihr in der Tabelle den Vergleich der Lebenskosten Schweiz-Tansania selber begutachten.


2. März 2025 - Die Früchtefrau
Zu uns kommen immer wieder die verschiedensten Menschen an unser Haustor und klopfen an, um etwas zu verkaufen. Manche kommen regelmässig, so auch unsere Früchtefrau, wie wir sie nennen, oder auch „Porsche“, denn sie ist sehr resolut, schnell und laut im sprechen, aber immer sehr herzlich. Nun verging eine wirklich längere Zeit, ohne dass uns „Porsche“ aufgesucht hätte, wir haben uns schon gefragt, was wohl geschehen ist. Heute am 2. März klopfte sie wieder einmal an und wir fragten, warum sie so lange nicht mehr vorbeigekommen sei. Wir erfuhren, dass sie mit Zwillingen Schwanger war, was uns sehr überraschte, denn es wäre uns nicht aufgefallen und dass sie eine Operation hatte, weil eines der beiden im Bauch verstorben sei. Die Worte welche die Menschen wählen sind immer sehr einfach gehalten. Wir interpretierten ihre Aussage mit einem Kaiserschnitt, um den verbliebenen Säugling zu retten. Wir versuchten unser Mitgefühl mit ihr zu kommunizieren, dass es uns sehr leid täte, was sie erleben musste. Sie sei jetzt auf dem Reisfeld und pflanze den Reis, denn schon bald komme die Regenzeit, informierte sie uns und zeigte ihre Handflächen, welche stark gezeichnet waren, von dieser Arbeit. Mensch fühlt die harte Haut in der Handfläche und kann nur erahnen, wie hart die Arbeit ist. Wenn sie nicht auf dem Feld ist, verkauft sie noch etwas Früchte von Haus zu Haus, wie hier bei uns. Natürlich kauften wir auch heute wieder Ananas und Bananen von ihr und gaben zusätzlich einen grösseren Betrag, damit sie sich etwas mehr Ruhe gönnen kann, nach so einer Erfahrung. Aber auch das ist das Leben der Menschen hier, wer nicht in der Selbstverantwortung lebt, hat verloren.

24. Februar 2025 - Der Zuckerrohr-Drink
Der ganze Monat Februar war sehr heiss und drückend. Regen gab es schon lange keinen Mehr. Es ist wirklich die wärmste Jahreszeit hier in Tansania, bevor wieder die Regenzeit beginnt. Mensch schwitzt nur einmal am Tag und in der Nacht, denn auch in der Nacht kühlt es kaum ab. So gönnen wir uns immer wieder einmal, nach unserer Einkaufstour der Lebensmittel, einen frisch gepressten Zuckerrohrsaft (Sukari Halisi). Dabei wird das Zuckerrohr mehrmals durch eine Pressmaschine geführt und mit Ingwer und Limetten bestückt, welche dem Saft eine zusätzliche erfrischende Note gibt. Mit Eis gekühlt, wird der Saft in einem Glas serviert und kann genossen werden. Bei diesem Wetter immer wieder eine willkommene Abkühlung, wenn auch nur von innen.

7. März 2025 - Bananendesaster
Wir haben versucht zu erfahren, was Bananenstauden brauchen um gut zu gedeihen. Ob viel Wasser notwendig ist oder eher weniger. So richtig ausführliche Auskunft erhielten wir von niemandem, nur, dass die Bananen schon Wasser benötigten. Wir sahen das auch an anderer Stelle, wo Bananenpflanzen gewässert wurden. So gaben auch wir den Bananen, wie auch dem Rest vom Garten, jeden zweiten Tag eine Bewässerung. Bis die Blätter der Bananen immer stärker verwelkten. Auch der Stamm, fühlte sich feucht an und nicht trocken, trotz der Hitze die tagsüber herrscht. Die Sonne scheint so stark, dass die Blätter zusätzlich ausgebleicht werden. Immer schlechter sahen die Pflanzen aus, bis am 7. März, tatsächlich der Fruchtstengel einer Staude abknickte und wir erkannten, dass der Stiel bereits verfault war, also viel zu nass hatte. Demnach hatten wir es wohl zu gute gemeint mit Wasser geben. Ab sofort müssen die Bananen also ohne zusätzliches Wasser auskommen. Der Regen muss genügen, auch wenn dieser auf sich warten lässt. So haben wir etwas dazu gelernt und wünschen uns, dass die Nachkömmlinge besser gedeihen werden.

8. März 2025 - Papayaflut
So Pech wie wir mit den Bananen haben, um so besser gedeihen alle sechs Papayas im Garten, sogar die Pflanze, welche von einer Windböe umgestossen wurde. Diese Pflanze ist der absolute Wahnsinn, extrem Pflegeleicht, braucht kaum bis kein Wasser und wächst einfach so vor sich hin und das in einer Affengeschwindigkeit. Obwohl wir täglich eins bis drei Früchte ernten, wachsen immer wieder neue nach. Wir fragen uns schon, wie lange das wohl noch so gehen mag. Im Moment freut es uns, tagtäglich unsere Papaya Fruchtportion geniessen zu dürfen. Die jetzt nachwachsenden Früchte sind nicht mehr ganz so gross wie die ersten, aber immer noch ausreichend und super im Geschmack. Denn wir lassen die Früchte wirklich an der Pflanze ausreifen bevor wir diese ernten. So sind sie geschmacklich intensiver und einen bis zwei Tage im Kühlschrank, lassen sich die bereits reifen Früchte noch gut lagern.
Es wird berichtet, dass, nachdem die erste Papayafrucht geerntet werden konnte, die weiteren 365 Tage jeweils täglich eine weitere reife Frucht zum Ernten bereit ist.

13. März 2025 - Nochmals in eigener Sache
An dieser Stelle möchte ich erneut auf den Download Bereich hinweisen. Dieser wurde mit einem zusätzlichen eBook ergänzt, mit dem Titel „Leben“. Obwohl die Datei nur ein PDF zum downloaden ist und nicht die Funktionen von einem eBook enthält, könnte es doch der/die eine oder andere LeserIn interessieren. So wünschen wir viel Spass beim lesen für alle welche gespannt sind, was unter diesem Titel zu erfahren ist. Dies war auch der Grund, warum die Tagebucheinträge nicht regelmässig erfolgten. Wobei ich sagen muss, dass wir uns hier nicht unter einen künstlichen Stress setzen wollen. Daher ist es immer möglich, dass für längere Zeit nichts neues nachkommt. Wir bitten um Nachsicht ;-), Danke

13. März 2025 - Pflanzenkauf für den Garten
Bald beginnt die Regenzeit, die beste Zeit um neue Pflanzen in den Garten zu Pflanzen. Wir haben bemerkt, dass über den Sommer, also Dezember bis Februar ist es brutal heiss, die Pflanzen im Garten werden regelrecht gebraten. Anpflanzen ist tatsächlich sinnlos, auch wenn genügend gewässert wird. Sogar die jungen Bananen werden verbrannt und können diese Temperaturen schlecht ertragen. So sind denn auch unser ersten Bananenstauden mit Früchten dem verderben nahe.
Nun soll der Garten noch etwas Zuwachs erhalten, mit Zierpflanzen und Limetten Sträucher. Diese sind zwar sehr stachelig, aber die Früchte sind super schmackhaft für diverse Möglichkeiten, wie zum Kochen oder der Saft im Mineralwasser. So machten wir uns auf den Weg, um wieder einmal zu unserem jungen Gärtner zu fahren. Pro Transport können wir ca. 7-8 Pflanzen laden, mehr ist leider nicht möglich, obwohl wir noch so einiges im Garten platzieren könnten, besonders Zierpflanzen. Auch sind die Pflanzen nicht teuer, so dass wir bedenkenlos zugreifen können. Aktuell bekommt unsere „Drillingsblume“ oder „Bougainvillea“, die ersten Blüten. Diese immer Blühende Pflanze haben wir vor unserem Haustor gepflanzt, damit diese irgendwann einmal, zu einem Farbenprächtigen Eingangstor wird, siehe Bild unten. Im September als kleine Pflanze eingepflanzt und bereits über vier meter lange Triebe gebildet wächst diese unglaublich schnell. Es gefällt ihr zum Glück.
Nach kurzer Zeit haben wir die Pflanzen beim Gärtner ausgewählt, die Mopeds vorsichtig beladen und mit der doch schweren Last sicher Zuhause angekommen. Am nächsten Tag schauen wir dann, welchen Platz die Pflanzen erhalten dürfen, damit diese sich wohl fühlen und schnell entfalten können. Schritt um Schritt wächst unser Garten langsam an und wird immer bunter. Wir wünschen uns, dass die Sonne die Neuankömmlinge nicht gleich verbrennt, bis diese eine stattliche Grösse erreicht haben und damit mit der Hitze besser umgehen können.


26. März 2025 - Der Schlüsseldienst
Die wichtigsten Türen und Tore zu unserem Mietshaus haben nur einen einzigen Schlüssel. Das Eingangstor, die beiden Eingangsgitter vor den beiden Haustüren, sowie die vordere und hintere Eingangstür selbst. Leider ist es üblich hier in Tansania, dass Häuser mit etwas höherer Standardausstattung mit Grundstücksummauerung und Gitter an Fenster und Türen versehen werden. Die Tansanier selbst scheinen wirklich sehr ängstliche Menschen zu sein. Dabei ist zu erwähnen, dass uns bisher noch nie etwas gestohlen wurde, obwohl wir regelmässig den ganzen Einkauf auf den Mopeds lassen, für weitere Einkäufe. Das Gute daran ist, als Msungu (Weisser), steht man konstant unter Beobachtung. Irgendjemand schaut immer und genau diese Menschen würden sofort intervenieren, würde jemand etwas entfernen wollen. Die gegenseitige Hilfsbereitschaft ist und bleibt unübertroffen hier in Bagamoyo. Doch kommen wir endlich zumThema mit dem Schlüsseldienst. So haben wir vieleTüren und Gitter mit nur einem Schlüssel. Schon lange haben wir uns Gedanken gemacht, was, wenn wir einmal die Schlüssel verlieren würden.
Bei einem Besuch unseres Bekannten Simon, nutzten wir die Gelegenheit, um endlich herauszufinden, ob in Bagamoyo ein Schlüsseldienst existiert. In einer Selbstverständlichkeit erhielten wir die Antwort, ja sicher, soll ich euch hinführen?
Da der Weg nicht wirklich weit von Simon’s Zuhause war, fuhren wir noch am gleichen Tag zum besagten Schlüsselservice. Eventuell hätten wir diesen auch selber gefunden, denn er war gross und deutlich mit „Fundi wa Funguo“ angeschrieben. Aber Simon war natürlich und klar ersichtlich froh, wenn er am heutigen Tag etwas hinzuverdienen könnte. Verlangt wird meistens nie etwas, jedoch die Erwartung ist natürlich da. Besonders deshalb, weil die meisten Menschen hier längstens nicht über ein regelmässiges Einkommen verfügen.
Nach kurzer Prüfung unserer Schlüssel, holte der Fundi seine Rohlinge und verglich diese mit den original Schlüsseln. Alles da was notwendig ist, in einer Stunde könnten wir die Schlüssel wieder abholen und er brauche für alle Schlüssel 21000Tsh.
Nach besagter Stunde holten wir die Schlüssel wieder ab. Der Fundi meinte nur, sollten wir Probleme haben, dass ein Schlüssel nicht funktionieren würde, sollen wir uns wieder bei ihm melden. Dies war jedoch nicht notwendig, alle Schlüssel passten und öffneten die Türen wie erwünscht. Super Arbeit und das in einer Werkstatt von ca. einem Meter Breite und ca. 3Meter länge.
Wenn eine Dienstleistung und Bedienung freundlich ist, bezahlen wir meistens mehr als verlangt wird. Besonders dann, wenn der Preis entsprechend der geleisteten Arbeit nicht im richtigen Verhältnis steht. Umgerechnet ca. CHF 2.45.- pro Schlüssel. Mit 30’000Tsh war auch dieser Fundi sichtlich erfreut, als wir deutlich machten, kein Rückgeld zu erwarten. Gute Arbeit soll seinen Preis haben und ca. CHF 3.50.- pro Schlüssel fanden wir angemessener.
So wäre auch dies erledigt, um im Falle eines Falles, gewappnet zu sein.

29. März 2025 - Rote Beete Zeit
Es ist wieder „Randen“-Zeit, also „Rote Beete“. Auf dem Wochenmarkt gibt es immer Gemüse, welches sonst nirgends zu haben gibt. Über Lauch, grüne Bohnen, Blumenkohl oder eben die Rote Beete. Eine Gemüseknolle welche wir beide lieben, da sie so vielseitig zubereitet werden kann. Heute gab es Pasta (Röhrenteigwaren) mit einer cremigen Kokosnussmilch-Randensauce. Schmeckte wunderbar.

31. März 2025 - Das Hosendebakel
Aus unerklärlichen Gründen, wurden wir mit folgendem Problem konfrontiert. Viele, zum Glück aber nicht alle, sind unsere Hosen an der Sitzfläche durchgescheuert. Wir stellten uns schon selbst die Frage, sitzen wir tatsächlich so viel, dass dieses Problem auftaucht? Wir finden nicht-beide sind wir überzeugt, dass die Hosen von schlechter Qualität sein müssen. So betrachten wir das Problem als lösbar, indem wir bei nächster Gelegenheit auf dem Wochenmarkt für Ersatzhosen schauen werden. Noch haben wir Hosen in gutem Zustand, welche wir anziehen, wenn wir das Haus verlassen, damit wir nicht noch verhaftet werden, denn hier in Tansania sieht Mensch sehr selten Menschen mit unangebrachter Kleidung.
Wenn wir es nicht wieder vergessen, schauen wir demnächst auf dem Wochenmarkt für Ersatz, reparieren ist hier tatsächlich nicht mehr angebracht.

5. April 2025 - Der "Ballflicker"
Ab und zu laufen wir zu Fuss durch unsere direkte Umgebung. Wenn wir mit dem Motorrad oder dem Fahrrad fahren, ist eine Kontaktaufnahme mit den Menschen immer nur flüchtig und dementsprechend oberflächlich. Sind wir jedoch zu Fuss unterwegs, werden wir oft angesprochen, oder wir sprechen die Menschen an, welche uns besonders interessieren. Hier trafen wir zwei besonders nette Menschen, welche uns immer zuwinken, wenn wir vorbeifahren. So wollten wir heute diese zwei einmal besuchen, um etwas zu plaudern, so gut das eben möglich ist. Aber dank dem „Übersetzer“ auf dem Smartphone, funktioniert das meist recht gut und die Menschen freut es sehr mit uns zu sprechen und wir freuen uns etwas aus dem Leben von ihnen zu erfahren. Diese beiden Männer sitzen sehr oft, wenn nicht sogar immer, an ihrem Platz und reparieren was zu reparieren vorliegt. Heute war es ein Fussball und der andere Mann, richtete seine Aufmerksamkeit einer Sandale.
Beide liessen witzige Sprüche fallen und nahmen sich gegenseitig etwas hoch, indem der eine mit der Sandale zum anderen sagte, hätte er früher nicht immer nur Fussball gespielt, hätten sie heute eine Nähmaschine und könnten die Schuhen einfacher reparieren.
Wir trösteten sie und meinten, dass sie beide die Reparatur sicher besser ausführten als die Maschine, zudem kann die Maschine kaputt gehen und wieder Geld kosten, damit eine Reparatur möglich ist.
Diese spontanen Gespräche sind meist lustig und entspannt. Klagelieder über ein schweres Leben bekommen wir nicht zu hören. Die Menschen haben sehr wenig, sind aber trotz allem sehr zufrieden, so wenigstens unser Eindruck.


7. April 2025 - Die Regenzeit
Die grosse Regenzeit hat bereits begonnen. Oft können wir unsere Uhren danach richten, wie pünktlich der Regen endlich alles bewässert. Am Morgen bis zum Mittag scheint meist die Sonne. Auf die Mittagszeit oder kurz danach kübelt es wie aus Wassereimer. Das Schauspiel dauert eine knappe Stunde und dann zeigt sich die Sonne wieder. Am späteren Nachmittag wiederholt sich das Ganze dann noch einmal. Die trockenen Lücken dazwischen, reichen aus, um einzukaufen oder sonstiges draussen im Garten zu erledigen.
Selten sind ganze Regentage, aber auch diese sind ab und zu möglich. Dann bleibt es den ganzen Tag über bewölkt und immer wieder kommt ein starker Regenguss daher. An diesen Tagen sinken dann auch die Temperaturen merklich, dass manchmal sogar eine leichte Strickjacke notwendig wird. Zum Glück sind diese Tage aber weniger anzutreffen und auch nur in der Regenzeit. Immer wenn es abkühlt geniessen wir es, aber erinnern uns auch gleichzeitig an das mehrheitlich kalte und ungemütliche Wetter in der Schweiz und freuen uns wieder wenn sich die Sonne in Tansania wieder zeigt.
10. April 2025 - Erstaunliche Pflanzenwelt
Gerne möchten wir an dieser Stelle zwei Pflanzen aus unserem Garten zeigen, die uns tag täglich zum Staunen bringen. Jeden Tag mit der gleichen Blütenpracht zeigen diese Pflanzen ihre wundervollen Blüten. Leider nur bis zur Mittagsstunde, danach fallen restlos alle Blüten ab um am nächsten Tag erneut und nicht weniger an der Anzahl sich von neuem im besten Kleid zu zeigen. Einfach nur erstaunlich woher diese Pflanzen die Energie dafür hernehmen.
Morgens auf unserer kleinen Terrasse dürfen wir so tagtäglich immer aufs neue die Blüten bestaunen. In Europa werden sie scheinbar „Mittagsblumen“ genannt, der genaue Name ist uns jedoch nicht bekannt.


12. April 2025 - Etwas anderes Herbstlaub
Die Jahreszeiten verhalten sich umgekehrt gegenüber in Europa, da Tansania unterhalb vom Äquator liegt. So befinden wir uns in der Regenzeit sozusagen im Herbst. Allerdings verhalten sich die Pflanzen gänzlich anders als in Europa. Aktuell blühen viele Bäume, wenn auch nicht alle. Die meisten Blätter, fallen komischerweise im Frühling also November-Dezember.
Unser Teak-Baum im Garten lässt immer wieder mal ein Blatt fallen. Die Grösse dieser Blätter ist beeindruckend. Als Vergleich, habe ich ein Glas auf das Blatt gestellt. Obwohl die Sprösslinge vor unserer Ankunft in das Haus, alle abgesägt wurden, sind die Sprösslinge vom Teak-Baum bereits schon wieder 5m gewachsen. Manches wächst wie verrückt und manche Pflanzen, wie die Jackfrüchte, leider nur eher langsam, aber sie wachsen zu unserer Freude.

12. April 2025 - Ein richtig leckeres Menü
Heute gab es wieder ein ausgesprochen leckeres Menü. Rote Beete, frischer Spinat von unserer Gemüsefrau und Ingwer-Knoblauch-Reis. Endlich fanden wir auch Kräuter wie Rosmarin, Oregano und Koriander. Das Essen erhielt dadurch gleich eine andere Geschmacksrichtung. Das Curry welches hier zu haben ist schmeckt wunderbar, aber immer nur Curry ist doch etwas langweilig. Die erhältlichen Gemüsesorten halten sich in Grenzen, dafür ist alles frisch und schmeckt wirklich gut, besonders sind die Peperoni zu erwähnen, welche weit weg sind von dem wässrigen Gemüse welches in der Schweiz verfügbar war.

15. April 2025 - Bananenkauf
Bananen gehören zu unserem wichtigsten Nahrungsmittel. Ein Früchtemüesli ohne Bananen schmeckt nur halb so gut. Aus diesem Grund sorgen wir auch stets für Nachschub. Nicht immer ist die gleiche Qualität verfügbar oder manchmal nur zu reife Früchte im Angebot. Bei diesen Temperaturen reifen grünliche Bananen innert zwei drei Tagen und sollten dann gegessen werden, denn sie faulen schneller als wir uns das sonst gewohnt waren. Wer weiss mit was die europäischen Bananen alles behandelt sind. Diese hier sehen nicht immer perfekt aus, schmecken aber sehr gut. Generell kostet eine Banane entsprechend ihrer Grösse zwischen 200 und 250 Tansanische Schilling. Das entspricht ca. 7-9 Rappen. Seit kurzem kaufen wir die Bananen möglichst am gleichen Ort, da günstig und meist von guter Qualität. Bisher mussten wir den Ladenbesitzer immer aufwecken, er lacht dann immer so fröhlich und hat damit sogleich unsere Herzen erobert.
Diese Bananen, siehe Bild, haben uns 250 Tsh/Stück gekostet. Es ist immer wieder erstaunlich, wie schnell die Tansanier rechnen können. Der Totalpreis, hier also bei 14 Bananen, kommt wie aus der Pistole geschossen, 3500Tsh, also ca. CHF1.20.-. Das Rechnen erfolgt genauso schnell wenn es etwas komplizierter wird, bei einem Stückpreis von 250Tsh.
Das Bananenzählen ist immer etwas lustig und tricki, denn jenachdem von welcher Seite gezählt wird, ist es gut möglich eine Banane zu übersehen.

17. April 2025 - Die Neembaumkatzen
Heute Morgen klopfte es schon unüblich früh an unserem Haustor. Es kommen immer wieder mal Schulkinder vorbei, welche auf ihrem Schulweg versuchen bei uns etwas Süssigkeiten (Kaugummis) oder Gebäck zu ergattern. Doch seit einiger Zeit geben wir absolut nichts mehr beim Haus selbst, denn sonst klopft es im Viertelstundentakt den ganzen Tag über.
Heute waren es nicht die Schulkinder, sondern unsere Nachbarin, welche uns schon sehr oft um Geld bat und wir auch sehr oft ausgeholfen hatten, bis wir ihr zu verstehen gaben, dass ihr Kredit nun vollends ausgeschöpft sei und wir kein Geld mehr geben würden. Lange Zeit hatten wir damit Ruhe.
Heute klagte sie über schmerzen in den Unterarmen von der vielen Arbeit auf dem Feld, welche die Finger gefühllos werden lassen. Ich erklärte ihr, dass es sich wahrscheinlich um eine Entzündung von Muskel und sehnen handeln müsse, hervorgerufen durch Überanstrengung auf dem Feld. Denn aktuell sind alle Frauen auf ihren privaten Feldern und bauen Reis und anderes an. Die Regenzeit ist die Zeit zum pflanzen.
Schon fast hätte ich ihr Geld gegeben für eine Salbe wie „Voltaren“ oder so ähnlich, aber wir haben uns vorgenommen ihr kein Geld mehr zu geben. So empfahl ich ihr, sich selbst Ruhe zu gönnen, damit die Entzündungen wieder abklingen können. Enttäuscht zog sie wieder ab und ich hatte ein schlechtes Gewissen. Plötzlich kam Hedli der Gedanke auf den Neembaum, welcher hier überall wächst, auch vor unserer Haustüre.
So machte ich mich nochmals auf und lief zur Nachbarin und erklärte ihr, wie sie mit zerstampften Neembaumblätter sich selber einen Wickel machen kann und zugleich 2-3 Blätter davon essen soll. Diese Blätter würden die Entzündung reduzieren bis zur Heilung.
Während den ganzen Erklärungen für die Nachbarin, sind mir zwei winzige Jungkatzen aufgefallen. Katzen sieht man hier eher seltener, dennoch gibt es manchmal, meist abgemagerte, vereinzelte Katzen zu sehen. Die Nachbarin erklärte mir, dass die Mutter dieser Katzen, diese vor ihrer Hütte abgelegt hatte und seither nicht wieder zurück kam. Sie selber habe jedoch keine Möglichkeit diese Tiere zu Füttern, auch würden die Kinder aus der Umgebung den Tieren Schaden zufügen.
Scheinbar hatten die Katzen schon länger nichts mehr gefressen. Ich lief zurück zu unserem Haus und informierte Hedli über das neue Problem. Mit etwas Futter, in Kokosmilch eingelegtes Brot, kehrten wir gemeinsam zurück zur Hütte der Nachbarin.
Es ist und war nie unsere Absicht Tiere hier in Tansania zu halten, da wir uns nicht binden wollen. Wir versuchten zu erklären, dass Wir keine Tiere wollen. Nach langem hin und her und während der Aussage von der Nachbarin, dass, wenn sie wieder aufs Feld gehe, nicht zu diesen Tieren schauen könne, hat sich das eine Kätzchen ganz an meine Crocks geschmiegt und geschlafen.
Uns war klar, jemand muss zu diesen Katzen schauen, sonst überleben diese nicht lange. Ausser uns schien es aber keine Alternative zu geben, so entschlossen wir uns die Katzen trotzdem aufzunehmen, es würde uns das Herz brechen, wenn den beiden etwas zustossen würde, so hilflos diese im Moment noch sind. Nun haben wir also noch zwei zusätzliche Untermieter im Haus, wir wünschen uns, dass die Entscheidung richtig war, obwohl Folgeprobleme mit Sicherheit damit entstehen werden. Doch ein Problemloses Leben kann manchmal auch langweilig sein.
So wird es in kommender Zeit sicher den einen und anderen Tagebucheintrag geben, in welchem über die Katzen informiert wird. Wünschen wir also das Beste, damit die Katzen schnell gross, kräftig und damit selbständig ihren Weg gehen können.


5. Mai 2025 - Impression - Regenzeit
In der Regenzeit ist es wichtig auf das Wetter zu achten, sofern Mensch nicht pitschnass werden möchte. Mit der Zeit können wir recht gut abschätzen, wann wir zum Einkaufen, eine trockene Phase erwischen können. Die Strassen sind in dieser Zeit übersät mit riesigen Pfützen und manchmal sogar richtige kleine Bäche, welche über die Strassen fliessen.
Es ist nicht immer einfach, trockenen Fusses den Weg zu finden. Mittlerweile haben wir die Mopeds recht gut im Griff und meistens klappt es ganz gut. In der Regenzeit sind auch die Temperaturen spürbar kühler mit ca. 25°C, statt über 30°C.
Die Hauptstrasse für in die Stadt ist asphaltiert, jedoch immer wieder mit grossen Löchern, welche unbedingt umfahren werden sollten, sonst wird Mensch aus dem Sattel geschleudert.
Heute auf der Rückfahrt zum Haus, alle Einkäufe waren verstaut auf dem Motorrad, trafen wir wieder die Kuhherde, welche immer am späteren Nachmittag auf dem Heimweg ist. Heute bei besonderer Wetterstimmung, gab es ein schönes Bild, welches ich natürlich festhalten wollte, siehe unten. Bis Ende Mai müssen wir also noch mit täglichen Regengüssen von einer Stunde oder seltener auch länger, rechnen. Zum Glück scheint die Sonne trotzdem immer wieder, also zu kühl wird es nie, hurra.

6. Mai 2025 - Wie geht es den Katzen?
Mittlerweile wurde alles für unsere neuen Untermieter, die beiden kleinen Jungkatzen, eingerichtet. Vom Katzenklo bis zu Spielsachen in Form von Plastikdeckeln, WC-Rollen, Kartonkisten, Plastikeimer mit Rutsche und vielem mehr, ist für die „Racker’s“ zum Spielen verfügbar.
Tierfutter gibt es natürlich in Geschäften nicht zu kaufen wie in Europa. Das ist auch gut so, wer weiss was da alles drin steckt. So kaufen wir das was erhältlich ist und den Katzen gut tut und hoffentlich schmeckt. Wir als Veganer kauften schon seit vielen Jahren keine Eier, Fisch oder Huhn. Bis auf letzteres, versuchen wir, besonders „Hedli“, den Katzen ein Fressnapf zu bieten, damit diese schnell gross, gesund und kräftig werden können. Besonders die kleinen Fischche, welche hier überall zu kaufen sind, mögen die beiden.
Allerdings müssen diese vorher gekocht und damit sehr gut gespült und entsalzen werden, bevor diese mit gekochten Kartoffeln und Karotten vermischt werden. Ebenso sind Eier welche beide extrem mögen, für uns eher eine Qual, den Eiergeruch auszuhalten. Naja, wer A sagt darf auch B tun. Leider können Katzen scheinbar nicht rein Vegan ernährt werden, so wenigstens unsere Recherchen. So versuchen wir einen guten Mix zu kreieren, damit ihnen nichts fehlt. Bisher fressen sie alles was aufgetischt wird, besonders die Eier sind immer ratz-fatz weg.
Bisher haben sich beide gut entwickelt, trauen sich nur in den Garten, wenn auch wir im Garten sind, sonst bleiben sie immer auf Nummer sicher nahe beim Haus oder bleiben sogar im Haus. Das ist uns recht, wenigsten so lange sie noch so wehrlos und klein sind. Denn Gefahren gibt es hier reichlich.
Im Foto unten sind die beiden zu sehen. Wenn alle Müde sind vom Spielen und Hedli vom Fressen zubereiten, darf auch einmal geschlafen werden, siehe auch Foto unten.


12. Mai 2025 - Papaya-Konfitüre
Seit Ende November 2025, konnten wir bis heute, fast jeden Tag zwei bis vier Papayas aus dem Garten ernten. Obwohl es im April auch mal einige Tage keine reifen Früchte gab, werden aktuell fast zu viele zusammen reif. Da profitieren unsere Nachbarn, welche mit Papayas beschenkt werden, frisch von der Pflanze.
Trotzdem haben wir noch genügend Früchte übrig um Konfitüre zu kochen, wenigsten für die wenigen leeren Gläser über welche wir verfügen. Ebenso gab es nach einer längeren Ruhepause auch wieder reife Passionsfrüchte „Maracujas“. Das sollte eine prima Mischung geben für eine Konfitüre Papaya & Passionsfrüchte mit dem hiesigen Rohzucker, welcher jedoch eher sparsam beigefügt wird, dass es wohl eher Kompott statt Konfitüre gibt. Aber egal, Hauptsache die Früchte wurden haltbar gemacht und fein gewürzt mit Kardamom, Zimt und etwas Nelkenpulver. Das Ergebnis schmeckt fruchtig gut :-).



17. Mai. 2025 - Wieder einmal Strom kaufen
Es ist wieder an der Zeit Strom zu kaufen. Am 20. Januar haben wir das letzte mal für 100’000 Tsh Strom hochgeladen. Da wir pro Tag ca. 1.5-2kW verbrauchen, reicht dieser Betrag, umgerechnet ca. CHF 32.-, für vier Monate.
Damit ein Stromguthaben auf unseren Stromzähler geladen werden kann, müssen wir in die Stadt fahren. Es gäbe auch eine „App“ vom Stromanbieter, aber wir fahren lieber zu einem Wakala Stand, damit verdient dieser auch etwas.
Mit der Angabe der Zählernummer und der Bezahlung des gewünschten Geldbetrages, tippt der/die Wakala-BedienerIn die Angaben in ein mit dem Internet verbundenes Gerät ein und schon ist unser Guthaben für den Stromzähler verfügbar. Zuhause müssen wir dann die „Token“ Nummer nur noch in das Gerät, welche eine Verbindung zum Stromzähler herstellt, eingeben und bestätigen, damit das Guthaben übertragen wird. Sogleich wird das neue nutzbare Stromvolumen in kW im Display angezeigt. Siehe dazu auch weiter oben über das Thema Strom.
Wir laden immer den gleichen Betrag, so haben wir für gute vier Monate gesichert Strom, wenn er denn geliefert wird. Denn noch immer gibt es Stromausfälle, wenn auch nicht mehr so lange wie auch schon. Meistens nur für kurze Momente oder maximal für zwei drei Stunden.
Wir haben uns daran gewöhnt und stört uns selten bis nie. Es ist immer wieder lustig zu hören, wenn in der nahen Nachbarschaft gegrölt wird, wissen wir, oh jetzt kommt gleich der Strom wieder, besonders wenn Fußball im Fernsehen übertragen wird.

15. Mai 2025 - Ein etwas ungewohnter Besuch
Beinahe hätte ich noch unseren Besuch vom 15. Mai 2025 vergessen. Er war schon einmal hier, damals bestaunten sich zwei Affen ganz überrascht gegenseitig. Deshalb möchte ich dieses Ereignis hier doch noch einschieben.
Auch diesmal, wir sitzen auf unserer kleinen Terrasse und geniessen die Ruhe. Plötzlich ein Rascheln, die Krähen in der Nähe werden laut und das ist immer ein Zeichen für etwas aussergewöhnliches.
Tatsächlich besuchte uns nochmal ein „Vervet“ Affe, oder wie er auch genannt wird ein südlicher Grünmeer Affe. Diesmal sitzt er gemütlich auf unserer Gartenmauer, keine 10 Meter von mir entfernt. Wo sind die Katzen, unsere ersten Gedanken, obwohl wir nicht wissen was diese Affen alles auf ihrem Speiseplan haben. Eine Chance diesmal ein Foto zu machen, mein zweiter Gedanke. Schnell das Smartphone gepackt und tatsächlich, diesmal gelang es mir den Besucher zu fotografieren. Es schien, dass er es nicht eilig hatte, lange betrachteten wir uns gegenseitig, bevor er dann mit einem Satz zum naheliegenden Baum zwischen den Blättern wieder verschwand.
Es ist schon noch gewöhnungsbedürftig, wenn Mensch plötzlich einem ungewohnten Tier gegenübersteht. Genauso geschah es als eine richtig grüne Schlange gemütlich unterhalb unserer Terrasse vorbeizog. Bei Schlangen haben wir jedoch so unsere Probleme, denn wir wissen nicht was es war und das es sehr giftige Schlangen gibt, war es uns nicht mehr ganz wohl. Obwohl wir immer im Hinterkopf haben, wenn wir im Garten sind, dass es Schlangen geben könnte.
Zum Glück haben wir auch ein Wiesel, welches regelmässig bei uns im Garten unterwegs ist. Ein Tier welches Schlangen auf dem Speisezettel hat, leider könnte das Wiesel auch für unsere kleinen Katzen gefährlich sein, aber wir versuchen stets mit grosser Aufmerksamkeit unterwegs zu sein, wenn die Katzen draussen sind.
Alles ist Natur, wir wünschen uns natürlich nie einen problematischen Kontakt mit Giftigen oder sonst irgendwie aggressiven Tieren zu haben und wir suchten vorsichtig mit einem langen Stock den ganzen Garten ab, ob die Schlange sich irgendwo eingenistet haben könnte. Erfolglos, bisher keine Spur mehr von der Schlange.
Dabei ist es wichtig zu wissen, dass eine Schlange nichts vom Menschen will, im Gegenteil, die Schlange sucht immer das Weite, sofern es ihr möglich ist.
Angst ist fehl am Platz, so wie es kommt wird es richtig sein und mit dem richtigen Respekt und Aufmerksamkeit ist Mensch auf der guten Seite. Nichts ist 100% sicher, es sterben mehr Menschen im Strassenverkehr.

ohne Datum - Einkaufen im Mai 2025
Einkaufen ist ein Erlebnis. Es gibt immer wieder und in jede Himmelsrichtung, Dinge zu bestaunen, welche hier in Tansania anzutreffen sind. Es ist wirklich eine andere Welt, für uns eine spannende Welt. Hier also nur kurz nochmals ein Beitrag von einem Boda Boda Fahrer, welcher im gleichen Geschäft und zur gleichen Zeit für einen Kunden eingekauft hat und sein Motorrad mit den Einkäufen beladen hatte.
Während dem Beladen wird das Motorrad von jemandem gehalten, damit es nicht umfällt, denn es darf nicht auf dem Hauptständer oder Seitenständer stehen. Zum einen würde es umfallen mit dem Seitenständer und zum anderen könnte der Hauptständer nicht mehr umgelegt werden, da das Motorrad zu schwer geworden ist.
Wurde alles beladen, setzt sich der Fahrer nun auf den Schwertransporter, denn vom Motorrad ist nicht mehr viel zu sehen.
So gibt es viel staunenswertes bei jeder Einkaufstour.

23. Mai 2025 - Der Fischkauf
Die Katzen brauchen anderes Futter. Obwohl Hedli die kleinen gesalzenen Fische sehr gut kochte und zusätzlich spülte, sind diese wohl noch immer zu salzig für die Katzen. Uns ist aufgefallen, dass diese doch unüblich oft urinieren müssen, kein gutes Zeichen also.
Eine andere Lösung musste her, aber was könnten wir sonst noch den kleinen Rackern anbieten. Es bleibt wohl nichts anderes übrig als tatsächlich richtigen Fisch zu kaufen, was für uns Veganer schon eine Überwindung kostet.
Nun gut, eine Alternative gibt es wohl nicht, so holten wir das unvermeidliche in einem uns bekannten kleinen Fischladen. Es gab gerade mal einen Fisch zur Auswahl, dafür aber sehr grosse Fische, nämlich Barsche, so wurde uns gesagt.
Die Wahl fiel auf den kleinsten tiefgefrorenen Barsch, mit 2.4Kg Gewicht und einem Kilo-Preis von 15’000Tsh (ca. 5.-/Kg), aber er gäbe uns auch noch einen Discount, fügte er nach, als er unsere grossen Augen bemerkte. Ob er den Fisch entschuppt und zerteilt, wollten wir noch wissen und ja, alles kein Problem, er mache alles.
In Ordnung, 2.4Kg Fisch für jetzt 31’200 Tsh (ca.CHF 11.-) ist auch für uns sehr teuer, besonders im Vergleich mit anderen Lebensmittel und wenn wir bedenken, wir verfüttern das den Katzen, ist das schon etwas paradox, aber wir haben nun mal im Moment keine andere Lösung.
Der Fisch wird geputzt mit einer Bandsäge zerteilt und bezahlt, fertig ist dieser Einkauf.
Zuhause werden die Stücke gekocht, entgratet und in einzelne Tagesportionen verpackt und tiefgefroren. So kann pro Tag immer eine Portion Fisch aufgetaut und mit den separat gekochten Kartoffeln und Karotten vermischt werden und ja, die Katzen stürzen sich darauf und schlecken sich danach die Pfoten.
Die Katzen sind sichtlich zufrieden und das ganze Haus stinkt jetzt durch das Kochen nach Fisch, na wunderbar, scheinbar muss dieses Opfer erbracht werden um gesunde Katzen zu haben.


24. Mai 2025 - Auf dem Weg zu einem Freund
In den vergangenen Tagen herrschte immer mal die Regenzeit und es hat immer wieder stärker geregnet und auch die Temperaturen sanken dabei auf etwas kühlere 25°C bis ca. 27°C. Wenn sonst meist über 30°C angesagt sind, empfindet man diese tieferen Temperaturen schon fast als kühl fröstelnd.
Heute scheint es trocken zu bleiben so wollen wir den Tag nutzen, um Simon, unseren Freund der ersten Stunde zu Hause zu besuchen um auch ihm frisch gepflückte Papayas aus dem Garten und selbstgemachte Papaya Konfitüre vorbeizubringen.
Die Strassen sind problematisch und enthalten teilweise tiefe grosse Pfützen, schon fast kleine Weiher. Dabei müssen wir acht geben, das unsere Motorräder nicht zu tief im Wasser einsinken, denn es ist uns auch schon passiert, dass dann der Motor sofort abstellt. So gilt es immer eine möglichst befahrbare Stelle ausfindig zu machen um das Hindernis problemlos zu durchqueren. Die Boda Boda Spuren im Sand, zeigen meist die besten Stelle zur Durchquerung.
So gelang es uns heute ohne Probleme zu unserem Freund zu fahren, welchen wir bereits unterwegs angetroffen haben. Er war selber mit seinem Fahrrad unterwegs und konnte nun sogar gemeinsam mit uns zu ihm nach Hause fahren.
Meist sind die Besuche nur von kurzer Dauer um ein kurzes Schwätzchen zu halten, ganz in der Manier der Tansanier. Niemand kommt zu Besuch und bleibt über Stunden sitzen.
Heute zeigte sich zusätzlich das Problem von einem Defekten Fahrrad, doch darüber mehr in einem eigenen Eintrag gleich anschliessend.

24. Mai 20225 - Das defekte Fahrrad von Martin
Während unserem Besuch bei Simon, kommt sein Sohn, Martin, mit seinem defekten Fahrrad nach Hause, welches er braucht, um in die Schule zu fahren. Schnell zeigte sich das Problem nicht nur als abgefallene Kette sondern als ein regelrechter Bruch zwischen Ritzel und Tretlager. Der ganze Antrieb müsste also ersetzt werden.
In solchen akuten Situationen helfen wir gerne finanziell aus und bieten unsere Unterstützung an, sofern eine Reparatur möglich ist. Simon machte mit seinem Smartphone ein Foto vom Schaden und schickte dieses zu einem Fahrrad-Fundi.
Eine Reparatur sei möglich, wie eigentlich fast immer in Tansania, so machten wir uns also umgehend auf den Weg. Zuvor werden noch frisch geschälte Orangen von einem Strassenhändler gekauft und jedem eine zum Aussaugen in die Hand gedrückt, Fahrrad aufladen und zu viert zum Fundi-Bisikleta. Martin fuhr bei uns auf dem Mopedrücksitz mit.
Beim Fundi angekommen, welcher kaum 5 Minuten Fahrzeit entfernt war. Der Fundi betrachtete den Schaden und meinte nur, da drüben kannst du ein neues Ritzel und eine neue Kette kaufen, hold das und ich repariere es.
Gesagt getan, zu Fuss liefen wir zum Laden gleich gegenüber der Strasse und holten besagte Teile, alles war in verschiedenen Varianten verfügbar. Zurück beim Fundi, machte sich dieser sogleich an seine Arbeit. Während wir vorher die Teile organisierten, reparierte der zweite Fundi in der Zwischenzeit das Hinterrad welches ebenfalls durch einen regelmässigen Plattfuss ein Loch im Fahrradschlauch offenbarte.
Nach 15 Minuten war der Schaden behoben und Martin konnte mit seinem reparierten Fahrrad wieder nach Hause fahren. Alle waren zufrieden, Simon bedankte sich nochmals während wir uns voneinander verabschiedeten. So macht es richtig Freude zu Helfen. Die Kosten halten sich in Grenzen und die Freude zum richtigen Zeitpunkt jemandem geholfen zu haben ist unglaublich gross, auf beiden Seiten.
Ein zufriedener Tag für alle Beteiligten. Übrigens kostete die Arbeit vom Fundi, das Ritzel, zwei Pedale, eine Kette und die Reparatur vom Hinteren Pneu alles zusammen ganze 24’000Tsh (ca. CH 8.50.-). Also viel Freude für wenig Geld.





29. Mai 2025 - Zum Hochzeit abgeholt!
Es ist Donnerstag, ein ungewöhnlich ruhiger und sonniger Tag. Leider währte die Ruhe nicht sehr lange, als plötzlich, unweit von unserem Haus, aus der nahen Nachbarschaft Musik ertönte. Musik wäre ja immer sehr schön mitzuhören, doch leider war diese musikalische Unterhaltung heute erbarmungslos laut und ungewöhnlich für unter der Woche. Naja, die menschen hier haben ja sonst nicht sehr viel Abwechslung, was Solls. Plötzlich im verlaufe des späteren Nachmittags klopfte es an unserem Tor.
Es war unsere Nachbarin, sie informierte uns, dass gleich hier unten bei den Nachbarn ein Hochzeit stattfinde und wir sollen vorbeikommen und mitfeiern. Also mir war die Musik schon bei uns viel zu laut und dann noch näher gehen…lieber nicht. Hedli wollte jedoch die Gelegenheit nicht verpassen und zog mit der Nachbarin ab.
Vorher aber musste Hedli noch ein Geschenk organisieren, schliesslich kommt Mensch nicht mit leeren Händen an ein Hochzeit, besonders nicht hier in Tansania. So kaufte Hedli im nahegelegenen Quartierladen ein schönes und typisches afrikanisches Kleid und was alle immer tragen, dazu ein buntes Stofftuch, welches um die Hüfte gebunden wird oder aber über dem Kopf getragen wird. Die Nachbarin und drei Kinder waren bei dieser Einkaufstour mit von der Partie und war scheinbar ein Gaudi, wie gesagt, ich war nicht dabei.
Nun konnte es an das Fest gehen. Es wurde getanzt und gegessen. Unsere Nachbarin erklärte Hedli, wie die Geschenke an die Mutter der Braut übergeben werden sollen. Dabei soll auch noch etwas Geld übergeben werden. Das Kleid und das Tuch übergab Hedli der Schwiegermutter einfach in die Arme und die Geldnoten musste sie ihr auf die Stirn pressen.
Kaum hat Hedli alles übergeben und das Geld auf die Stirn gepresst, begann die Schwiegermutter wie verrückt an zu Tanzen. Dabei wird so richtig mit dem Popo gewackelt. Eine Nachahmung ist unmöglich. Denn es scheint so, als diese Frauen keine Hüfte Hätten, so derartig wackelt das ganze Gesäss und das alles in vornüber geneigter Haltung, damit das Hinterteil so richtig in Szene gesetzt wird.
Alle Tanzten mit der lauten Musik um einen Baum herum. Hedli nahm die Kinderschar zur Hand und Tanzte mit. Etwas später klopfte es wieder am Tor, ich öffnete und sah Hedli mit der völlig überdrehten Nachbarin, welche lachte und meinte, ich habe sie wieder zu dir zurück gebracht und meinte noch, dass meine Frau wunderbar Tanzen könne.
Natürlich bedankte ich mich, dass sie gut aufgepasst hat ;-).
Nun wussten wir wenigstens warum so laute Musik gespielt wurde und das bis in die Morgenstunden, aber das ist eben Tansania.


31. Mai 2025 - Noch ein Untermieter?
Sonntag auch heute geniessen wir die Ruhe im Garten, bis diese abrupt durch Klopfen am Tor unterbrochen wurde. Am Sonntag haben wir meist Ruhe, wer könnte das denn sein. Hedli öffnete das Tor und rief dann auch schnell mich heran, ohne, dachte ich, was gibt es denn jetzt wieder.
Eine Schar Kinder stand draussen und hatten erneut ein junges Kätzchen dabei und wollten es uns zur Obhut bringen. Das scheint ein Geschwister zu sein, von den beiden, welche wir bereits bei uns aufgenommen hatten. Oh je, dachte ich, jetzt schon drei Katzen! Das Kätzchen war komplett abgemagert und nur noch Haut und Knochen, es war unsere Pflicht auch dieses Findelkind aufzunehmen.
Schnell haben wir den kleinen in einem Spezialsud behutsam gebadet, damit wir alle Ungeziefer aus dem Fell kriegen konnten und seine komplett verschmutzten Ohren sauber kriegten. Gut getrocknet, versuchten wir ihn zu füttern.
Seine bedien Geschwister näherten sich nur vorsichtig und trauten der Sache nicht so wirklich. Der kleine war sichtlich sehr geschwächt, er soll erst einmal zur Ruhe kommen und richtig schlafen.
Wir behielten ihn im Auge und beobachteten, dass er (wir denken es ist ein Kater) trotz grosser Schwäche, selber in die Katzenkiste stieg um sein Geschäft zu machen. Ein sehr gutes Zeichen, so blieben wir voller Hoffnung, dass es das kleine Kätzchen vielleicht schaffen wird. Die kommenden Tage werden es zeigen, wir wünschen ihm die nötige Kraft dazu.

3. Juni 2025 - Ein überaus trauriger Tag
Dienstag, der dritte Tag von unserem Sorgenkind. Obwohl das kleine Kätzchen immer wieder mal aufgestanden ist um zu fressen, oder in die Katzenkiste zu gehen, war er doch sehr schwach und schlief fast die ganze Zeit. Gestern Montag waren wir noch Einkaufen und liessen die Katzen mit einem unguten Gefühl alleine.
Der kleine frass nicht viel in diesen Tagen, aber immer wieder ein klein wenig, was uns hoffnungsvoller machte. Er blieb unter unserer Beobachtung, wo immer wir uns aufhielten, war sein Kuschelnest in unserer Sichtweite.
So auch heute auf der Terrasse, lag er neben uns und schlief. Plötzlich stand er auf, wollte wenige Schritte tun, wie sonst auch, kippte aber zur Seite um und blieb liegen mit starrem Blick. Obwohl er noch ruhig atmete, blieb sein Blick mit offenen Augen starr. Nach kurzer Zeit war es, so traurig wie es ist, soweit, dass er sich von uns verabschiedete.
Er war nur für drei tage bei uns und doch haben wir ihn schon in unsere Herzen geschlossen. Hätten wir gewusst, dass sich noch ein drittes Katzenjunges irgendwo befinden muss, hätten wir die Umgebung zusammen mit all den Kindern mit Sicherheit abgesucht. Leider kam es anders und er fand erst zu uns, als er schon zu abgemagert und zu schwach war. Eine Infusion hätte ihn vielleicht gerettet, wer weiss, doch dies ist hier nicht möglich.
So hat dieses kleine Lebewesen, aus welchen Gründen auch immer, nur ein kurzes und sehr trauriges Dasein auf dieser Erde. So traurig es immer ist, ein Lebewesen gehen zu lassen, wissen wir, dass es ihm jetzt an nichts fehlt und wer weiss, vielleicht war es genau diese Erfahrung die gemacht werden musste. Behalten wir ihn in guter Erinnerung, es schien so, dass es ein sehr ruhiger geduldiger Kater geworden wäre, mit grossen Ohren und sehr langen Beinen…alles Gute wünschen wir dir kleiner Kater auf deiner Weiterreise.

16. Juni 2025 - Der Infekt am Fuss
Heute ist ein trüber Tag, die Sonne will sich nicht zeigen und die Temperaturen sinken auf kühlere Temperaturen von ca. 25°C bis 27°C. Es ist Winterzeit, aber angenehmer im Garten etwas zu machen als bei brütender Hitze im Sommer.
Aus der Gartenarbeit wurde heute nichts, denn es klopfte wieder einmal mehr am Haustor. Die Nachbarskinder waren da und eines von ihnen, Murat sein Name, hatte etwas am Fuss. Seine ältere Schwester, Rukaia, zeigte auf den völlig verschmutzten kleinen Fuss ihrer Schwester. Das sah absolut nicht gut aus. Das muss unbedingt gereinigt und genauer betrachtet werden. Die Wunde muss bereits mehrere Tage alt sein, so wie alles verklebt ist. Warum schaut da die Mutter nicht, unser erster Gedanke?
Auf unserer kleinen hinteren Terrasse richteten wir alles notwendige ein, um den kleinen Fuss von Murat verarzten zu können. Das war jedoch alles andere als einfach, die kleine schrie und strampelte nur schon wenn wir den Fuss anheben wollten. Nach langer und intensiver Überzeugungsarbeit mit einer halben Orange, gelang es Hedli den Fuss endlich in den Eimer mit warmem Moringatee-Sud zu stellen. Der Infekt war völlig voller Sand und Schmutz.
Mit Wattestäbchen versuchte Hedli äusserst vorsichtig die verschiedenen Wunden zwischen den Zehen, am Fussballen und auf dem Rist zu reinigen. Es war ein wirklicher Kampf, die kleine Schrie und strampelte, es war Herzzerreissend aber trotzdem notwendig.
Zusätzlich klagte Murat, dass sie kalt habe. Die Behandlung wurde kurz unterbrochen, einen Wollpullover, welchen wir noch vom kalten Portugal gekauft hatten, um die kleine gewickelt und ein Biskuit in die Hand gedrückt. Es kehrte etwas Ruhe ein, Murat beruhigte sich ein wenig, aber das schlimmste steht noch bevor.
Es war nicht möglich die Wunde perfekt zu reinigen, zu stark schrie und strampelte Murat lauthals. Wir beliessen es dabei, schliesslich können wir die kleine nicht mit Gewalt an den Stuhl binden. Es muss einfach ausreichen, genug lange wurde die kleine geplagt. Die Mutter von Murat hätte den Fuss längst schon reinigen sollen, schliesslich liegt es in ihrer Verantwortung. Hedli tat das bestmögliche.
Nun also noch das schlimmste, die Desinfektion mit einer 6% Wasserstoffperoxyd Lösung. Diese brennt wirklich stark, zum Glück nur für kurze Zeit. Doch auch das muss leider sein, denn es sieht auch danach aus, als ob ein Parasit für diese Infektion verantwortlich ist. Natürlich begann Murat von neuem an zu schreien, verständlich diesmal.
Auch das Anbringen von einem kleinen Verband, welche die Wunde vor Sand und Schmutz schützen sollte, war ein kleiner Kraftakt Murat zum stillhalten zu bringen. Trotz allem Geschrei war die kleine wirklich sehr tapfer. Zum Schluss gab es nochmals ein Biskuit für alle.
Tags darauf wurde der Verband nochmals gewechselt, jedoch nur mit grösster Mühe. Wir baten die ältere Schwester Rukaia, dass doch die Mutter bitte unbedingt den Fuss jeden Tag reinigen und neu verbinden solle. Es liegt nicht an uns, ein Kind gewaltsam zu verarzten, die Mutter kann in so einem Fall energischer vorgehen, wir nicht. So wünschen wir Murat, dass der Fuss schon bald verheilt.
Eine mühsame Erfahrung, da wir die kleine gerne besser verarztet hätten und der Infekt sollte unbedingt in Beobachtung bleiben. Ein Tag mehr in Tansania welcher zeigte, wie tapfer und selbständig die Kinder hier sind.





19. Juni 2025 - Die "Ruhestörer"
Unser Zuhause hier in Bagamoyo liegt mitten in einem Wohngebiet Einheimischer. Unser Haus steht also nicht in einem abgeschotteten Bereich, weit ab gewöhnlicher Bewohner Tansanias, welche nur für besser betuchte reserviert ist. Im Gegenteil, wir erfahren das ganz Normale Leben in einem gewöhnlichen Wohngebiet etwas ausserhalb von Bagamoyo. Das hat Vorteile, aber auch Nachteile. Die erwünschte Ruhe ist nicht immer vorhanden. Zum einen plärrt der laute Lautsprecher aus der nahe gelegenen Freikirche mit Garantie bestimmt mindesten drei mal pro Woche. Es gibt also kein Grund in die Kirche zu gehen, der ganze Gottesdienst bekommen wir auch so mit, obwohl uns der Pfarrer herzlich eingeladen hatte. Aber nein Danke, dies wäre tatsächlich zuviel des Guten, uns reicht es die Teufelsaustreibungen über den Lautsprecher mit anhören zu müssen.
Dann die zweiten Unruhestifter, wobei wir uns da selber ein Ei gelegt haben, sind die vielen Kinder hier in der nahen Umgebung. Es vergeht meist kein Tag, an dem nicht eine ganze Rasselbande am Tor klopft, um irgendetwas von uns zu erhalten, seien es Papayas, Bananen, Kaugummis, ein Stück Zuckerrohr oder Passionsfrüchte aus unserem Garten. Seit neustem geben wir absolut nichts mehr am Tor, sonst ist die Hölle los und alle 10 Minuten kommen andere Kinder die das gleiche haben wollen.
Mit einer Ausnahme, nämlich dann, wenn zu uns jemand kommt um Brot, Bananen, Gemüse oder sonstige Früchte verkaufen möchte. Dann geben wir den anwesenden Kindern die Gelegenheit für sich etwas vom Angebot zu nehmen und wir bezahlen dann. Das klappt gut und die Kinder sind zufrieden und wissen, dass es nachher nicht noch mehr gibt. Auf der anderen Seite ist es natürlich auch schön, mit den Kindern Spass zu haben, denn meist läuft bei so einer Verteilung das reinste Gaudi.
Dann die letzten und tatsächlich auch mühsamsten Ruhestörer sind die Hilfesuchenden. Es scheint sich rumgesprochen zu haben, dass wir ab und zu mit Lebensmittel wie Reis, Mehl, Oel oder was auch immer aushelfen. Ein ungeschriebenes Gesetz in Tansania ist, wenn jemand an deine Tür Klopft und sagt er habe Hunger, gibt es kein Nein, etwas gibt Mensch immer, es braucht dabei nicht viel zu sein. Obwohl hier in Tansania in der Regel niemand Hunger leiden muss, es gibt genug für alle. Jene welche um Geld fragen, bekommen in der Regel eine Absage, obwohl wir auch hier nicht strickte sind und schon so einige Geldspenden abgegeben haben. Tatsächlich in „Not“ geratene, erhalten meist immer etwas von uns.
Dieser etwas längere Eintrag kommt immer wieder vor und gehört sozusagen zu unseren fast täglichen Ereignissen.



19. Juni 2025_II - Murat die schwierige Patientin
Noch ist die Wunde am Fuss von Murat noch nicht vollständig verheilt. Auch heute soll der Fuss wieder gereinigt werden um einen neuen Verband anzubringen. Die Kinder sind ohne Schuhe unterwegs und dementsprechend sieht der Verband aus.
Also, das ganze Prozedere immer wieder, wobei Murat nicht unbedingt toll mitmacht, im Gegenteil. Auch heute wieder wird geschrien und gestrampelt noch bevor wir überhaupt etwas angefasst haben. Wir geben ihr zu verstehen, dass wir das nicht machen müssen, sie könne sofort wieder nach Hause gehen uns sei das egal.
Das hat gewirkt, mit einem Keks in der Hand, konnte der Fuss erneut mit dem notwendigsten verarztet werden. Erfreulicherweise hat sich die Wunde nicht entzündet und scheint zu verheilen, wenn auch nur langsam. Wenigstens läuft sie wieder ohne zu hinken und steht mit ganzer Kraft auf den Fuss. Dann bis zum nächsten mal und tschüss.

23. Juni 2025 - In eigener Sache
Erneut gibt es eine neue PDF-Datei welche zum Downloaden bereitgestellt wurde. Dabei handelt es sich um ein Fotoalbum mit kurzen Texten, welche unsere Reise von Ende August 2023 bis März 2024, als wir in unser zweites Haus hier in Bagamoyo eingezogen sind.
Vielleicht interessiert es die eine oder den anderen die möglichst kurz gehaltenen Impressionen unserer Stationen während der Reise ins Ungewisse zu betrachten.
Dazu einfach das PDF in den verwendeten Browser laden (geschieht automatisch) und im Anschluss auf den eigenen Rechner laden. Das Format vom Bildband ist nicht geeignet um über das Smartphone anzuschauen. Also am besten am Computer oder über ein Tablet anschauen, viel Spass.
Ich will zum Download Bereich!

4. Juli 2025 - (I) Gute Heilung
Unser Patient Murat, mit ihrem schlimmen Fuss, darf glücklicherweise als Erfolg abgebucht werden. Die Wunde am Fuss ist jetzt komplett verheilt und der Parasit abgestorben. Diese Hakenwürmer, wie diese Parasiten genannt werden, können glücklicherweise im Mensch nicht überleben, denn der Mensch ist der falsche Wirt für diese Viecher. Trotzdem sind sie sehr unangenehm und können, wie wir gesehen haben, böse wie auch Schmerzhafte Wunden verursachen. Hält man die Wunden sauber, erledigt sich das Ganze Drama jedoch von selbst, wie bei Murat beobachtet werden konnte. Es war nicht einfach, aber die Plagerei der kleinen hat sich nun doch gelohnt. Ende Gut, Alles Gut, wir sind erleichtert und Murat sichtlich zufrieden, denn sie zeigt uns ihren Fuss bei jeder Gelegenheit mit einem Lachen im Gesicht.



4. Juli 2025 - (II) Besorgnis um die beiden Katzen
Mit den zwei Untermietern geht es auf und ab. An manchen Tagen wirken beide Katzen ausgesprochen lebendig, spielend und ohne irgendwelche Anzeichen von Krankheit. Dann gibt es wieder Tage, an welchen die Gesundheit der beiden, eher besorgniserregend ist. Vor kurzem torkelte Max wie benommen durch die Gegend, obwohl er immer der ist, welcher seinem Namen „Klettermaxe“ alle ehre macht. Nach einer Behandlung mit unseren Mitteln, welche uns zur Verfügung stehen, war der Spuk am nächsten Tag dann auch wieder vorbei und Max bewegte sich wie sonst auch sicher, schnell und impulsiv durch den Garten und das Haus.
An einem anderen Tag wiederum, zeigte „Nuggeli“, welcher generell immer eher schlecht als recht unterwegs ist, nochmals extreme Beschwerden beim Laufen. Auch schien er verstopft zu sein, seine Bemühungen sein dickes Geschäft zu machen blieben an diesem Tag erfolglos. Zwei ausgeführte Einläufe zeigten dann ihre Wirkung. Nach kurzer Zeit pollerte die Bescherung langsam hinten heraus. Am Schluss zur Freude aller, dann noch das grösste „Würstchen“. Sichtlich erleichtert, zog er ab in den Garten um mit Max zu spielen.
Nuggeli ist und bleibt das grösste Sorgenkind. Auch er erhielt bereits eine Behandlung mit unseren verfügbaren Mitteln. Seine Bewegungen sind und waren immer schon sehr holperig und weit entfernt von einer eleganten Katze. Doch seit gestern und besonders heute hat sich sein Zustand stark verschlechtert. Heute geht er nicht mehr sondern, schleift seinen hinteren Teil am Boden nach. Von gehen kann nicht mehr die Rede sein. Es bleibt keine andere Wahl, nochmals eine intensive Behandlung, mit dem Wunsch, dass diese anschlägt. Nichts kann erzwungen werden. Das Periphere Nervensystem scheint komplett ausser Kontrolle zu sein. Wenigstens hat sein unkontrolliertes Zittern am ganzen Leib aufgehört. Wir gönnen ihm nun Ruhe und wünschen uns eine Genesung des kleinen Katers mit seinen kurzen stämmigen Beinen.
Es scheint als ob beide Katzen eine Vergiftung haben und Nuggeli ist stärker davon betroffen. Das Fressen schliessen wir aus, denn frischen Fisch, getrocknetes Hühnerfleisch, Kartoffeln, Karotten sollten die notwendigen Vitamine und Ballaststoffe liefern. Erstaunlicherweise bevorzugen beide die Kartoffeln vor dem Fisch. Gänzlich ausschliessen lässt sich eine Fehlernährung jedoch nicht, aber es gibt hier nun nicht so einfach das richtige Futter. Wenn möglich, halten wir Ausschau auf Innereien von Hühnern, dies ist jedoch schwieriger als gedacht, denn hier isst der Mensch auch das, dass ein offizielles Angebot nicht besteht. Die Zukunft wird es zeigen, ob es der stark geschwächte Nuggeli schaffen wird. Bis heute frisst er noch täglich mit Appetit, was uns zuversichtlich stimmt. Warten wir ab.

4. Juli 2025 - (III) Überraschung und Schreck im Garten
Heute ist wieder einmal ein Tag, in dem alles zusammen kommt, gutes und schlechtes. Zuerst der traurige Anblick von Nuggeli, wie er sich kaum noch fortbewegen kann, dann Murat mit wieder gesundem Fuss und zum Schluss die gefährliche Überraschung im Garten.
Beide Katzen, also auch Nuggeli, befanden sich im Garten und lagen an der Sonne und wärmten ihren Bauch, als ich plötzlich ein ungewöhnliches Geräusch vernahm. Ich blickte von meinem Laptop auf und sah in drei Gesichter von Zebramungos. Blitzartig schoss ich aus dem Stuhl und lief schnell zu Nuggeli, welcher gut getarnt, unter dem Zitronengrasbusch lag. Gleichzeitig rief ich Hedli zu, welche gerade aus der Dusche kam, schnell Max zu sichern, dieser war hinter dem Haus an seinem Standard Plätzchen unter der noch jungen Papaya.
Beide Katzen lagen gesichert in unseren Armen, als wir versuchten den drei Eindringlingen bewusst zu machen, dass sie hier falsch sind. Aus dem Nichts wie diese aufgetaucht sind, waren sie dann auch wieder schnell und flink auf ihren kurzen Beinen verschwunden. Sehr schöne Tiere zum anschauen, mit ihrem dunkel gestreiften Fell. Welche Gefahr jedoch ausgeht für die Katzen, wissen wir nicht. Normalerweise ernähren sie sich hauptsächlich von Käfern und Larven, wie auch Mäusen und Schlangen. Ob Katzen auch auf dem Speisezettel stehen, ist uns nicht bekannt, hoffen wir mal nicht. Eine ausgewachsene Katze könnte da sicher Paroli bieten, aber unsere noch kleinwüchsigen beiden wohl eher nicht. Noch ist diesmal alles glimpflich abgelaufen.
Dieser Vorfall hat uns jedoch einmal mehr verdeutlicht, dass die Katzen, solange diese noch so klein sind, nie ohne Beobachtung im Garten sein dürfen.

1. Juli 2025 – Besuch von Neifati mit ihrem Bruder
Beinahe hätte ich den Besuch von Neifati, ein Kind aus direkter Nachbarschaft ausgelassen. Sie besuchte uns am 1. Juli, zusammen mit ihrem kleinen Bruder, welcher damals per Kaiserschnitt zur Welt geholt werden musste und wir die Spitalkosten übernommen haben. Ob es tatsächlich ein Kaiserschnitt war, wissen wir bis heute nicht. Aber egal, Hauptsache der kleine ist gesund und munter. Wir schenkten den beiden eine Banane und dankten für den Besuch.

2. Juli 2025 – Katzenfutter organisieren
Damit unsere Katzen eine ausgewogene Ernährung erhalten und damit hoffentlich wieder fit werden, suchen wir nach einem geeigneten Katzenfutter. Zufällig fanden wir einen neuen Laden, welcher sich als Zoohandlung ausgibt. Dies entspricht jedoch mehr einem Geschäft für Landwirte, welche Tiere halten. Trotzdem versuchen wir unser Glück und fragen ob er Katzenfutter in seinem Sortiment hat.
Die Antwort war leider ein Nein, aber er könne organisieren und wir sollen doch morgen nochmals kommen. Gesagt getan, erschienen wir am darauffolgenden Tag erneut und waren gespannt was er uns anbieten wird. Diesmal war jedoch „nur“ seine Frau mit ihrem Kleinkind da, welche Auskunft geben konnte. Gerade am stillen des Kleinen, wollten wir nicht stören und warteten ab, bis sie sich an uns wendete. Nochmals erklärten wir, dass für uns Katzenfutter bestellt worden sei und wir dieses gerne abholen möchten.
Sie hole es gleich, war ihre Antwort und drückte Hedli den kleinen in die Arme. Wobei klein nicht mehr ganz so stimmte, denn er hatte bereits die ersten Zähne. Auweia, dachten wir, dass muss beim Stillen nicht mehr ganz so problemlos vonstatten gehen.
Sie kam zurück mit einem Kilo Trockenfutter in einer Plastiktüte. Dies sei getrocknetes Hühnchenfleisch. Na gut, probieren wir es aus und schauen ob unsere zwei Katzen damit zufrieden sein werden.
Leider stellte es sich heraus, dass dieses Futter ob trocken, angefeuchtet oder vermischt mit anderen Sachen, absolut auf kein Interesse stiess. Tage danach, gingen wir nochmals vorbei und erklärten, dass es spezifisches Katzenfutter sein sollte. Eine Bestellung in Daressalam wurde getätigt und an uns geliefert. Tatsächlich war es Trockenfutter mit allem drin und dran speziell für Katzen, aber auch das blieb unberührt. So versuchen wir es eben mit dem was wir bisher verfütterten, wie Fisch, Poulet, Kartoffeln, Reis, Karotten und Süsskartoffeln. Wahrscheinlich sind unsere Katzen auch Vegan, denn am liebsten haben sie die Kartoffeln. Hoffen wir das beste.

6. Juli 2025 – "Nuggeli" läuft wieder
Die letzten Tage zeigten beide Katzen wie oben bereits beschrieben, ein krankes Bild. Nun scheint etwas Besserung in Sicht. „Kletter-Max“ ist wieder ganz der alte und erklettert alles was bestiegen werden kann. Vom Hosenbein bis zum Baum ist alles enthalten. Es freut uns zu sehen, dass wenigstens „Max“ sich gut entwickelt. Bei „Nuggeli“ ist und bleibt noch alles offen wie seine Zukunft sein wird. Er hat sich zwar erholt und läuft jetzt wieder selbständig umher, jedoch hat er ein massives Darmproblem, da er sich viel zu wenig bewegt, so unsere Vermutung. Ein Einlauf hat zwar kurzfristig seine Verstopfung gelöst und läuft seither wieder besser, doch das Problem scheint akut zu bleiben. Noch sind wir zuversichtlich, denn mit jedem Tag läuft er tatsächlich besser, frisst dafür jedoch weniger als vorher, was für uns kein gutes Zeichen ist. Obwohl Hedli magenschonende Kost zubereitet. Warten wir ab, mehr können wir einfach nicht tun.


9. Juli 2025 – Telefonwerkstatt
Unterwegs zum Einkaufen, stiessen wir auf ein neu eröffnetes Geschäft, welches Natels repariert und scheinbar auch Laptops. Gross angeschrieben mit Fundi-Simu (Telefonhandwerker), mussten wir unbedingt anhalten um diesen Moment festzuhalten. Die Menschen hier freut es immer wieder, wenn wir Interesse für ihr Geschäft zeigen. Natürlich frage ich vorher immer, ob ich ein Bild machen darf, die meisten, oder fast alle haben nichts dagegen und manche wollen dafür einen Batzen dazu verdienen. Da wir sowieso immer etwas geben, stellt das kein Problem dar. Bereitwillig gehen die Menschen in Pose und lachen uns an. Natürlich zeigen sie dann was alles im Angebot steht. Dieser Fundi repariert wie erwähnt Smartphones und Natel. Da ich selber kurz in dieser Branche tätig war, interessiert es mich natürlich, wie hier repariert wird. Ein Berg von alten Handys liegt für Ersatzteile bereit, irgend etwas lässt sich wohl immer finden, eine Reparatur auszuführen. Mit den geringsten Mittel verwirklichen diese Menschen hier unvorstellbares. Immer wieder erstaunlich. Ob das Laptop jemals wieder laufen wird, welches er uns zeigte, möchte ich trotz allem anzweifeln.
Rechts am Pfosten ist eine Information aufgeklebt, was bei Masern zu tun ist…Afrika eben.


16. Juli 2025 – Ein Tag des Schreckens
Der Tag Begann mit einem wunderschönen Morgen, die Sonne schien wie fast jeden Tag. Auf der Terrasse genossen wir die Ruhe und tranken unseren Kaffee. Wie so oft, klopfte es an unserem Haustor, schon die Kinderstimmen verrieten uns, dass wohl wieder eine ganze Kinderbande nach Kaugummis oder sonst was betteln wird. Leicht genervt, ab dieser Rasselbande, welche unsere Ruhe einmal mehr störten, lief ich zum Tor um zu sagen, dass es keine Süssigkeiten gibt, wenn wir Zuhause sind, sondern nur Unterwegs. Doch heute war alles anders.
Beim öffnen der Türe sah ich nur viele Kinder, welche versuchten uns etwas mitzuteilen. So nahm ich den Übersetzer hervor, um zu erfahren was sie wollen, denn Pipi oder Bigche (Kaugummi) war es damals nicht und die Kinder hatten alle ein besorgtes Gesicht. Ein grösseres Mädchen hob plötzlich das Röcklein von einem kleineren Mädchen hoch, voller entsetzen sah ich ein stark verbrühtes Beinchen von dem kleinen Mädchen. Es stellte sich dann heraus, dass die Verbrühung mit heissem Tee bereits am Vorabend geschehen ist. Wir fragten nach der Mutter der kleinen und wo sie denn wohne.
Der erste Gedanke war, ab ins Spital, da machen wir überhaupt nichts. Mit Geld in der Tasche zog der ganze Trupp der Kinder mit uns zur Mutter. Dort angekommen, trafen wir keine Mutter welche etwa aus dem Häuschen wäre, oder sonst irgendwie aufgeregt – nein, als wäre kein Problem vorhanden. Wir baten die Mutter, mit dem Kind sofort ins Spital hier in Bagamoyo zu fahren, drückten ihr Geld in die Hand und sie organisierte mit dem Smartphone ein Boda Boda Fahrer (Motorradfahrer). Dem Kind noch schnell ein sauberes Röcklein übergezogen, Mutter und Kind auf das Motorrad gesetzt und ab die Post.
Am Nachmittag schauten wir vorbei, um zu sehen was gemacht wurde…nämlich nichts. Keine Wundenreinigung, kein desinfizieren der Wunde oder herunter klaffende Haut weg schneiden, nichts dergleichen. Das einzige was die Frau bekommen hat war eine Salbe, ein Antibiotika und eine Seife mit antibakterieller Wirkung.
Uns war klar, dass kein Verband gemacht werden konnte bei so einer Verbrennung, oder dass die Blasen nicht entfernt werden dürfen. Aber die Hautfetzen, welche wie eine Handorgel zusammengefaltet sich aufbäumten, hätten sie wegschneiden dürfen, wie auch eine Reinigung und Desinfektion am Wundrand. So übernahmen wir also diesen Teil, welche das Spital versäumte. Reinigten das Bein und alles um die Wunde herum welche vom Knie bis hoch zum Oberschenkel reichte. Es war furchtbar anzusehen und doch war die kleine so etwas von Tapfer, unglaublich. Kein Geschrei, kein wimmern, nichts.
So konnte die Wunde schlussendlich von Sand und Schmutz gereinigt werden und die Brandsalbe um die Wunde herum, sorgte zusätzlich, dass keine Entzündung entstehen konnte. Die Wunde selbst muss sich von selbst heilen und offen bleiben. Bis sich wieder etwas Haut gebildet hat, darf keine Salbe aufgetragen werden. Dies wird Tage dauern.
Hedli übernahm diesen Teil in den folgenden Tagen. Täglich konnte wieder etwas mehr ausgedörrte, abstehende Haut weggeschnitten werden. Die Wundheilung konnte von Tag zu Tag beobachtet werden, auch der Beginn der neuen Haut entwickelte sich zunehmend, damit auch dort Brandsalbe aufgetragen werden konnte. Mittlerweile spielt die kleine wieder als ob nichts geschehen wäre. Es wird jedoch noch Wochen brauchen, bis die Wunde vollständig geschlossen ist, auch wird mit Sicherheit eine Narbe bleiben. Ein Schrecken mit bisher gutem Ende.




21. Juli 2025 – Nachbehandlungen der Verbrennung
Tage darauf, behandelt Hedli die Wunde mehrmals wieder. Täglich kommt das Mädchen automatisch zu uns, damit die Wunde immer wieder aufs neue gesäubert und eingesalbt wird Es scheint so, dass die Mutter nicht viel macht. Unsere Behandlungen enden immer mit einer kleinen Belohnung für die Kleine und die drum herum stehenden Kinder natürlich auch. Frischen Fruchtsaft und Popkorn, welches Hedli vorher zubereitet hat, lässt sämtliche Schmerzen vergessen.
Zusehends verändert sich die Wunde, da immer wieder ausgetrocknete Haut am Rand weggeschnitten werden kann. Mittlerweile ist fast alles weg und die Wundheilung hat freie Bahn, neue Haut zu bilden. Problematisch ist das Knie, dort entstehen natürlich durch das Beugen des Beins, gerne Risse. Die neue Haut welche sich gebildet hat, erlaubt jetzt aber, das auch dort gesalbt werden kann und darf. Wünschen wir der kleinen das Beste, spielen tut sie jedenfalls wieder, als ob nichts gewesen wäre.
Trotzdem machen wir sie darauf aufmerksam, vorsichtig im Sand zu spielen, damit die Wunde nicht verschmutzt wird und so wie es meistens aussieht, hält sie sich daran. Die Röcklein welche die Mädchen hier tragen, sind natürlich optimal, lassen die Wunde atmen und schützen trotzdem etwas vor Schmutz. Wünschen wir das Beste. Wir werden sehen wie sich die Heilung entwickelt. Leider will die Mutter nicht erneut ins Spital fahren, was wir soweit verstehen, da dort eh nichts gemacht wird. Die Mutter hat nur erzählt, dass die kleine eine Spritze erhalten habe, für was, ist nicht bekannt. Bisher hatte sie nie Fieber oder sonstige Schmerzen in der Nacht, sie habe immer ruhig geschlafen. Ist doch schon mal ein gutes Zeichen. Die Zeit wird es zeigen, ob alles gut kommt.



Im Juli 2025 – Einkaufstour für Gemüse
Hier ein Einblick, auf einen unserer Einkaufstouren für Gemüse. Mittlerweile besuchen wir meistens die gleichen drei Gemüseläden. Die Frau hier im Bild, besuchen wir besonders gerne, denn sie hat ihren Laden von einem simplen Tisch, zu einem schönen und grossen Laden ausgebaut. Sie ist Witwe und hat für drei Kinder zu sorgen. Ihre Freundlichkeit schätzen wir sehr, obwohl wir sagen dürfen, selten bis nie unfreundlich bedient worden zu sein. In der Regel sind alle sehr freundlich und haben ein Lachen im Gesicht, obwohl ihr Leben alles andere als einfach ist. Gemüseeinkauf in Bagamoyo-Tansania.


22. Juli 2025 – Der Spontane Ziegenverkäufer
Auf unseren Einkaufsturen legen wir auf dem Rückweg meistens eine kurze Pause ein und Parkieren unsere Mopeds unter einem grossen Mangobaum. Immer wieder lassen sich an dieser Stelle wunderbare Einblicke im Leben der Menschen hier beobachten. Da werden Schulkinder von älteren Brüdern auf dem Motorrad von der Schule abgeholt um zu viert oder noch mehr, nach Hause chauffiert zu werden. Oder jene Kinder die noch selber nach Hause laufen müssen oder sonst Menschen, die auf die nahegelegene Busstation gehen, um eine Reise anzutreten. Übrigens besteht die Busstation einfach aus einem staubigen Sammelplatz, wo die grossen Reisebusse kurz anhalten, um neue Passagiere aufzunehmen. Drei vier Hütten bieten Esswaren an und in einer steht sogar ein Billardtisch, welcher immer bespielt wird, aber nicht von Reisenden.
So hielt auch heute während unserer Rast plötzlich ein BodaBoda Fahrer an und fragte, ob wir eine Ziege kaufen möchten. Erst dann, erkannten wir das blöckende Tier hinten in der Holzkiste. Dankend lehnten wir ab und er zog weiter um einen Käufer ausfindig zu machen.


22. Juli 2025 – In eigener Sache
Es ist wieder soweit. Es gibt eine neue eBook Datei in Form eines PDF’s welches heruntergeladen werden kann. Diesmal geht es um das Thema „Wahrheit“. Was, wieso und warum „Wahrheit“ für uns Menschen so wichtig ist. Alle welche mehr erfahren möchten, können unter „Download“ auf dieser Webseite diese Datei auf ihren PC oder das Smartphone laden. Wobei die Grösse von A5 nicht ideal ist um auf dem kleinen Monitor vom Smartphone gelesen zu werden. Daher empfehle ich wie bei allen eBook’s das Laden auf einen PC oder auf ein Tablet. Wir wünschen viel Spass beim Lesen und viele gute eigene Gedanken zu diesem Thema. Danke.
Ich möchte in den „Download“ Bereich.

24. Juli 2025 – Fortschritt der Wundbehandlung
Heute Donnerstag bekommen wir schon früh gegen 10 Uhr Morgens Besuch von unseren Patienten. Murat, welche noch immer ein böses Auge hat, weil ein Fremdkörper (wahrscheinlich eine Dornspitze von einem Zweig) hinaus geschaffen werden soll und natürlich Nurathi, mit der Brandwunde. Im Anhang eine Spielkameradin. So standen die drei Käsehochs vor unserem Tor und erschreckten uns mit ihren heute weiss angemalten Gesichtern und zeigten lachend ihre Wunden. Natürlich spielten wir die Erschrockenen, über die gespenstischen Gesichtern, was alle drei noch mehr zum Lachen brachte.
Alle wurden auf einen Stuhl gesetzt, damit die Behandlungen beginnen konnten. Mit grossem Erstaunen, durften wir glücklich erkennen, dass die Brandwunde bisher wunderbare Heilfortschritte macht. Nun ist es soweit, dass über die ganze verbrannte Fläche Brandsalbe aufgetragen werden kann. Besonders über dem Knie, damit dort alles etwas geschmeidiger wird und möglichst keine Risse entstehen.
Bei Murat ist es etwas heikler, sie lässt es nicht zu, den Fremdkörper herauszunehmen, so fokussieren wir uns, dass Auge gut zu reinigen und mit Vaseline (Petrol) das Auge feucht zu halten. Der Fremdkörper wird sich selbst aus dem Auge heraus arbeiten, dies braucht dann einfach mehr Zeit.
Am Schluss der Behandlungen natürlich die obligate Belohnung, heute erhielten sie alle ausnahmsweise ein Lolipop und im Anschluss ein Gruppenbild. Alle waren zufrieden, besonders wir, weil die Brandwunde wirklich gut heilt.




24. Juli 2025 – Die Gespenster
Hier die Gespenster, welche ab und zu vor unserem Haustor stehen, wie heute, oder manchmal auch an anderen Tagen. Scheinbar ist es ein Trend, eine Gesichtsmaske aufzutragen und wenn die Mütter das tun, wollen die Kinder natürlich auch. Wenn wir uns besonders erschrecken, nach dem öffnen der Tür, lachen alle und haben eine Riesen Freude. Hier alle Gespenster von Heute und ein Bild von früheren Tagen von Murat und ihrer älteren Schwester.




10. August - 2025 – Erneut ein trauriger Tag
Heute Morgen mussten wir uns vom kleinen Kater „Nuggeli“ leider verabschieden. Die letzten Tage und Wochen war die Gesundheit von“Nuggeli“ ein Auf und Ab. Zuerst konnte er kaum noch gehen, dann erholter er sich plötzlich wieder und wir schöpften Zuversicht, dass sich alles zu einer möglichen Genesung wendet. Bis er plötzlich überhaupt keinen Kot mehr absetzte. Er frass zwar noch voller lust, jedoch wurde sein Bauch auch zunehmend dicker. Verschiedene Nahrung welche den Kot weich machen sollte haben wir zum fressen vorgesetzt, leider ohne Erfolg. Der erste Einlauf welchen wir an Nuggeli ausführten, hatte noch Erfolg, eine grosse Wurst, konnte er im Anschluss ausgeben. Leider blieb dieser Erfolg ein Einzelfall. Mit Bauchmassagen konnten wir zwar kleine Teile immer wieder heraus massieren, aber leider nicht so viel, wie notwendig gewesen wäre. Von Tag zu Tag wurde sein Bauch grösser, bis er vor drei Tagen nichts mehr frass. Nun wussten wir mit grosser Traurigkeit, dass keine Genesung erfolgen würde. Heute Morgen in der früh war es dann soweit, dass er seine Augen für immer schloss. Sein Leiden hatte endlich ein Ende und er durfte gehen. Obwohl es immer wieder sehr schmerzlich ist, Abschied zu nehmen. Wir sind traurig den kleinen Kater schon so früh verloren zu haben und gleichzeitig glücklich, dass er nicht länger leiden musste. Wir wünschen „Nuggeli“ eine gute Heimreise. Etwas mehr als drei Monate durften wir mit ihm zusammen sein und ihn in unser Herz aufnehmen.





Im August - 2025 – Die Mopane Raupe
An einem Tag im August war der Baum vor unserem Haus übersäht mit farbenprächtigen riesigen Raupen. Es stellt sich heraus, dass diese in Teilen von Afrika als Delikatesse gelten, weil viele Vitamine in der Raupe enthalten sind. Hier in Tansania scheint das Interesse zum Glück nicht vorhanden zu sein. Die Raupe fällt vom Baum, wenn sie sich voll gefressen hat und gräbt sich im Boden ein. Irgendwann schlüpfen die riesigen Nachtfalter (Afrikanischer Kaiserfalter ) aus. Der Falter erreicht die Grösse einer Handfläche. Der Cashewbaum wird es hoffentlich überleben.

21. August - 2025 - Zweite Schlange im Garten
Im Moment werden die Tage wieder heisser, der Garten benötigt wieder Wasser. Mit dem Gartenschlauch funktioniert das ganz gut, durch den nicht sehr grossen Wasserdruck, dauert es trotzdem fast zwei Stunden, bis wir alles gewässert haben.
Heute mit einem Zwischenfall, Hedli (Ursula) war gerade dabei den noch jungen Bäumen im Garten Wasser zu geben, als sich plötzlich etwas zu bewegen schien zwischen den Blättern. Tatsächlich war es die gleiche Schlange, welche wir Tage zuvor gesehen haben. Entsprechend unserer Beschreibung, giftgrün, sehr dünn, etwa Fingerdick und ca. 120cm lang, erfuhren wir dass diese Art sich öfter in den Bäumen und Sträuchern aufhält, aber nicht eine Gefahr darstellt. Ob sie Giftig ist der nicht, wissen wir bis heute nicht, aber egal, die Schlange ist meist schneller weg als wir schauen können.
Heute konnten wir für einmal beobachten, wohin sie schlängelte, nämlich auf die nahegelegne Papayapflanze. Oha, dann müssen wir in Zukunft uns noch besser darauf achten, ob da kein Bewohner sich versteckt hat. Durch die Farbe ist die Schlange nämlich nur schlecht erkennbar, schaut selbst im Foto, ob ihr sie findet.

28. August - 2025 –Unsere erste Ananas im Garten
Die Ananas welche wir im Mai 2024 von Salim Makunde erhalten haben, trägt die eine Pflanze endlich eine Blüte. Zwei Jahre müsse Mensch sich gedulden, bis eine reife Frucht zum Ernten reif sei. Sehr lange hat es gedauert bis überhaupt etwas zu erkennen war. Endlich ist erkennbar, dass tatsächlich eine Frucht heranwächst. Fast alle Ananas welche wir essen, pflanzen wir den Strunk der übrig bleibt in den Garten und bisher kommen tatsächlich auch alle, wunderbar.

29. August – 2025 – Die Gemüsefrau
Heute wieder einmal ein Gruppenbild von unserer Mama Mboga (Gemüsefrau) und Neifati, dem Nachbarskind. Wenn jemand etwas an unserem Haustor zum Verkauf anbietet, sind Kinder meist nicht weit entfernt und immer dürfen sich die Kinder etwas nehmen, sei es Gemüse wie Heute, oder Gebäck, wenn die Bäckersfrau vorbeikommt. Dann wissen sie nämlich, dass es nachher, wenn die Verkäuferinnen weg sind, nichts mehr zum naschen gibt. Eine Praxis die sich bewährt hat. Heute war nur Neifati unterwegs, dafür sonntäglich hübsch gekleidet.


28. August - 2025 – Einkaufstour mit dem Moped
Hier wieder einmal ein Video von einer gewöhnlichen Einkaufstour ins Städtchen und zurück. Mit einem kleinen, wenn auch schnellen Einblick in die Umgebung. Damit das Video nicht zu gross wird, läuft alles etwas schneller, aber hoffentlich trtozdem sehenswert. Viel Spass.
29. August – 2025 – Moped Service
Unsere Mopeds haben die ersten 500Km hinter sich gebracht. Der erste und wichtige Service steht an. Oelwechsel Kette spannen und reinigen. Während unsere Fahrzeuge ihr Service erhielten, wurde gleichzeitig ein neues Motorrad aus der Kartonkiste zusammengebaut. Passte wunderbar, um einen Einblick zu erhalten wie so Werkstätten unter freiem Himmel in Tansania funktionieren. Die Beiden Mechaniker haben einen guten Job gemacht, ohne Aufforderung haben sie sogar die Hinterradachse und die Achse der Hinterradschwinge demontiert und frisch gefettet. Rundum zufrieden, nach einer Stunde waren die zwei Mopeds wieder fahrtüchtig. Einer der beiden zeigte uns noch den Weg, wo wir den Reifendruck überprüfen konnten, da ihre Werkstatt über keinen Kompressor verfügt. Ein Wermutstropfen bleibt allerdings hängen, das Herz beginnt zu schmerzen, wenn wir mit ansehen müssen, dass das alte Oel und das Benzin für die Kettenreinigung, einfach in die Umwelt weggeleert wird. Hätten die Tansanier dafür ein Gespür, wäre es wunderbar. So aber bleibt doch ein schlechtes Gewissen gegenüber der Mutter Erde. Nun also noch eine kurze Fahrt runter zum Hafen, ein kleiner Umschlagplatz, wo die Lastwagen von Hand umgeladen werden auf kleinere Boote. Also viel Spass beim Video.
11. September - 2025 - Einkauf-Mineralwasser
Es ist wieder an der Zeit, auf Einkaufstour zu gehen. Auf der Liste stehen unter anderem auch Mineralwasser. Heute gehts wieder zu den Jungs, die erst neulich einen Laden übernommen haben. Er liegt in der Nähe von unserem Supermarkt und der Frau mit ihrer Wakala Box, für Internet Daten. Jede Einkaufstour bietet immer wieder eine art Sehenswürdigkeit. Obwohl wir schon viele Ladevorgänge von Boda Boda’s mitverfolgt haben, ist es immer wieder amüsant zuzuschauen. Auch heute wieder, es sind einfach Lade- und Fahrkünstler, diese Boda-Boda Fahrer.

13. September 2025 - Simon mit Schwägerin
Meistens meldet sich Besuch in Tansania telefonisch an, besonders Simon, kommt nie überraschend. Heute war es anders, plötzlich stand er mit seiner Schwägerin vor dem Haustor und war etwas überschwänglich freudig und angeschwipst. Die leichte Alkoholfahne kannten wir nicht an Simon und wunderten uns über seine Fröhlichkeit. Es stellte sich heraus, dass er seinen Vertrag mit einer Samen Firma gekündet hat und damit sein Geschäft aufgeben wird um als Hotelmanager einen neuen Job in Bagamoyo anzutreten. Er meinte nur, dass er in der Vergangenheit nie gute Geschäfte machen konnte, da es zu wenige Menschen gibt, welche einen Garten pflegten. Uns wunderte es nicht, denn die Samen welche wir von ihm damals alle kauften, keimte keine einzige Pflanze. Alle waren, so unsere Vermutung, durch leichten Schimmel befallen. Wie auch immer, wir gratulierten Simon und freuten uns mit ihm, auf seine neue Zukunft. Anzumerjken sei hier noch, dass in Tansania, viele Frauen sich das Gesicht mit einer Salbe einkremen, welche die Haut heller machen soll. Meistens sieht das etwas komisch und unnatürlich rötlich aus, schade, aber jeder wie er eben möchte.

27. September - 2025 Eine neue Brille
Nach unzähligen Reparaturen meiner Brille, ist es nun soweit, der eine Bügel ist nun nicht mehr reparierbar abgebrochen. Es gibt kein Ausweg mehr, eine neue Brille muss her. Vor langer Zeit, ist mir auf unserer Heimfahrt ein Geschäft aufgefallen mit dem Namen „Duka la Dawa Muhimu“. Duka la Dawa bedeutet Drogerie/Apotheke, aber was heisst Muhimu? Der Übersetzer löste das Rätsel schnell und ein Optiker war gefunden. So fuhren wir zu besagtem Optiker in der Hoffnung eine neue Lesebrille mit der Stärke 1.5 zu bekommen. Schnell wurde uns klar, dass der Ladeninhaber sein Geschäft verstand und er uns alles erwünschte anbot, obwohl der Laden kaum etwas zu bieten hatte. Es wäre nicht Afrika, wenn es keine Lösung gäbe. So schliff er meine alten Gläser passend in ein neues Brillengestell und zusätzlich bestellten wir eine zweite Brille, welche er die verfügbaren Mustergläser in ein Gestell einpassen wird. Schlussendlich also eine Brille komplett neu und eine neue Brille mit meinen alten aber guten Gläsern. Zudem kauften wir noch eine Brille für unseren Nachbarn „Habibu“, welcher ein mini Tante Emma Laden führt, unweit von unserem Haus. Mit ihm haben wir immer wieder guten Kontakt und Austausch, gerne schenkten wir ihm eine Lesebrille, worüber er sich sehr freute und unendliche male bedankte. Freude schenken ist einfach in Tansania.



27. September - 2025 - Unterwegs in Bagamoyo
Heute soll es mit unseren Mopeds eine Ausfahrt geben, damit wir einige Dinge organisieren können. Zum einen brauchen wir einen Korb für unseren Kater Max, einen Besuch bei Simon und über die Beschaffung einer neuen Brille wurde bereits oben berichtet. Ein Tag welche uns genügend Zeit bot, auch noch kurz an den Strand zu fahren, obwohl bei Eppe das Wasser nur in der Ferne erkannt werden kann. Es ist immer wieder schön, einfach drauflos zu fahren, um die Gegend zu erkunden. Nachfolgend einige Bilder von diesem Tag.





28. September -2025 - Die Kommunion
Am Vortag waren wir den ganzen Tag unterwegs, unsere Nachbarn konnten uns daher nicht erreichen. Umso grösser war die Überraschung, als die Nachbarin am 28. September an unser Tor klopfte und versuchte uns beizubringen, dass wir heute Abend zum Fest eingeladen seien, ihr ältester Sohn habe heute seine Kommunion. Dankend nahmen wir die Einladung an, obwohl mir persönlich solche Anlässe ein Graus sind. Ein NEIN wäre aber eine Beleidigung gegenüber unseren Nachbarn, also beissen wir in den sauren Apfel und sicher wird es spannend einmal an so einer Feier dabei sein zu dürfen.
So war es denn auch, die Musik dröhnte bereits Ohrenbetäubend, als wir uns in die Höhle des Löwen wagten. Unser Versuch, sich unbemerkt unter die einfachen Leute zu mischen, scheiterte kläglich. Kaum eingetreten, erblickte uns der Gastgeber und winkte uns von ganz hinten nach vorne mitten an die Front, an den Tisch der Familie. Ohje, ob das gut kommt, waren meine ersten Gedanken und schon wurde mir das Mikrofon in die Hand gedrückt, damit wir etwas zur Gesellschaft sagen. Komplett überrumpelt, versuchte ich auf die Schnelle und mit Hilfe des Übersetzers, freundliche Worte auf Swahili in das Micro zu stottern. Sie klatschten und wir waren erlöst. Danach begann der Prozess welcher scheinbar bei einer Kommunion zelebriert wird. Tanzen im Kreis, tanzend Geschenkübergabe an den Star des Abends und immer wieder extrem laute Musik.
Alles war top organisiert, ein DJ am Mischpult sorgte dafür, dass unser Schmalz in den ihren ausgeblasen wurde, ein Festführer erklärte was gerade abgeht und forderte die Gäste auf, grosszügig zu Spenden. Das Ganze dauerte ca. zwei Stunden, bevor es zum Essen über ging. Diese Chance wollten wir nutzen, um uns für die Einladung nochmals zu bedanken und um uns wieder zu verabschieden, zu ohrenbetäubend war die Musik. Es war trotz allem eine schöne Erfahrung einmal an einem Familienfest in Tansania dabei sein zu dürfen. Arm und Reich, Tür an Tür, Christ und Muslim, im Frieden zusammen und fröhlich an einem Fest versammelt, alle aus der Nachbarschaft wurden eingeladen. Wir schätzten ca. zwischen 50 und 80 Gäste.




5. Oktober 2025 - Vor geschlossenem Laden
Heute Sonntag ist eine gute Gelegenheit, um bei Anna vorbeizufahren, welche einen kleinen Laden für Korbflechtarbeiten unterhält. Es könnte sein, dass sie offen hat, anrufen geht nicht, die Telefonnummer von Anna haben wir nicht. Also, ab auf’s Moped und los gehts. Tatsächlich war der Laden leider zu so konnten wir unsere Bestellung, für das neue Katzenbett für Max nicht abholen, naja, dann eben nächste Woche.
So fahren wir an den Strand zum Hafen, vielleicht haben wir heute Glück und die Zeit für Flut ist anstehend und so war es denn auch. Ein wundervoller Tag, einmal ohne starken Wind, konnten wir den Strand geniessen. Sehr oft bläst nämlich ein kräftiger Wind, was zwar sehr angenehm ist, da es dann an der Sonne zum aushalten ist, aber irgendwie ist es gemütlicher ohne das Blasen um die Ohren. Auf der Rückfahrt nach Hause, war wieder die Kuherde unterwegs, welche immer ein schönes Fotomotiv hergibt.
Auf dem Rückweg gab es dann noch Kaugummis an die Kinder welche auf der Strasse anzutreffen waren.




7. Oktober 2025 - Neues Bett für Max
Heute Dienstag holen wir unsere Bestellung bei Anna’s Korbladen ab. Ein neues Bett (Korb), extra angefertigt für den Kater Max. Am Sonntag war der Laden geschlossen, aber wir konnten die Telefonnummer notieren und Anna über Whatsapp kontaktieren. Der Korb sei am Dienstag zum abholen bereit.
Anna ist etwas übergewichtig und hat Wasser in den Füssen, welche ihr Schmerzen bereitet. Hedli hat eine kleine Schale mit Karotten, Salatgurken und Tomaten für Anna hergerichtet, als Beispiel, was sie in den nächsten Wochen hauptsächlich Essen sollte, damit sie Wasser und Kilo’s verliert. Zusammen mit mind. 3 Tassen Grüntee am Tag, sollte es möglich sein. Anna freute sich über den Tee und das frische Gemüse und übergab uns dann auch den neuen Korb für Kater Max.
Nach einem Schwätzchen mit Anna, zogen wir weiter, nochmals zum Hafen, um dort noch etwas zu verweilen. Dort gibt es meistens etwas zu bestaunen, heute waren wieder die Fischernetze ausgelegt.
Bei einem unserer weiteren Rastplätzen auf unserem Heimweg, konnten wir bei der Herstellung von Bausteinen zuschauen. Überall in Bagamoyo gibt es solche Plätze, an welchen diese Bausteine hergestellt werden. Ein absoluter Knochenjob, wenn Mensch weiss, wie schwer diese Steine aus Sand-Beton Gemisch sind.
Im September vergass ich zu berichten, dass Kater Max, höchstwahrscheinlich von einer Schlange gebissen wurde. Gesehen haben wir es nicht, wir fanden Max im Garten sitzend und als ich ihn hochheben wollte, miaute er ganz schauderhaft vor Schmerz. Die nächsten Tage konnte er nicht mehr gehen und zog seine Hüfte und Hinterbeine hinter sich her. Ein Bluterguss am Oberschenkel ist die einzige offensichtliche Verletzung von aussen. Mittlerweile hat er sich erholt, läuft wieder normal, aber eben, alles etwas langsamer und nicht mehr so lebendig wie vorher.




8. Oktober 2025 - Der Plastiksammler Selemani Mkuru
Tags zuvor, als wir bei den Bausteinen eine Rast eingelegt hatten, kam Selemani, der Plastiksammler mit seinem Fahrrad vorbei. Er war jetzt schon lange nicht mehr bei uns vorbeigekommen, um den Plastik abzuholen, obwohl wir ihn das letzte mal gut entlöhnten. Warum er nicht mehr gekommen ist, konnten wir nicht ausfindig machen.
Er fragte uns jetzt, ob wir nicht wieder Plastik hätten und ja, wir haben einen vollen Sack, welcher er abholen könne. Tatsächlich erschien er wie vereinbart am nächsten Morgen bei uns und holte den gesammelten Plastik von uns. Auch Metall würde er sammeln, sofern wir haben sollten. Prima, auch unser gesammeltes Metall können wir endlich mitgeben.
Wie immer geben wir einen beachtlichen Geldschein für diese Dienstleistung. Denn zum einen müssen wir nicht selber den Plastik entsorgen gehen, zum zweiten verdient Selemani etwas an dem Plastik und Eisen und zum dritten bleibt die Umwelt etwas sauberer, dank diesen Leuten, welche die ganze Gegend nach Plastik absuchen und aufsammeln.
Er hat immer sehr grosse Freude, bedankt sich bei uns und bei Gott und schaut nach oben, dass es ein sehr guter Tag geworden ist. Heute einmal noch mit Foto, weil wir es die letzten male immer vergessen haben. Zum Abschied geben wir noch ein Mineralwasser mit und wieder dankt er uns und Gott, wie gut sein Tag doch heute ist. Die Menschen hier muss Mensch einfach mögen, freundlich und liebenswert und immer ein Lachen auf den Lippen.
Mal schauen ob er nächsten Monat von selbst wieder einmal vorbeikommt, weil PET Plastik haben wir immer zu bieten.

9. Oktober 2025 – In eigener Sache
Zum letzten mal möchte ich an dieser Stelle darauf aufmerksam machen, dass im „Download“ Bereich ein neues Dokument mit dem Titel „Angst“ zum herunterladen bereitgestellt ist. Es ist das letzte aus der Reihe, welche nacheinander in den letzten Monaten und Jahren veröffentlicht wurde. Alle Dokumente enthalten Themen, welche mich beschäftigten über viele Jahre hinweg. Es waren immer Gedankenfetzen die in meinem Kopf umherschwirrten. Endlich fand ich Zeit und Muse, um diese Gedanken etwas zu ordnen und festzuhalten. Vieles wurde mir dadurch noch klarer und logischer. Nun bleibt nur noch – diese Gedanken weiter zu leben, mich selbst zu bemühen, diesen Gedanken zu folgen, was nicht immer leicht ist. Vielleicht mag die eine Leserin oder der andere Leser aus einem bestimmten Interesse heraus, diesen Gedanken eine gewisse Aufmerksamkeit schenken, um für den eigenen Weg etwas zu finden, was hilfreich sein könnte. In diesem Sinne, wünsche ich viel Spass beim Lesen, vom jetzt letzten Dokument „ANGST“, aus der Reihe meiner Gedanken. Danke.
Ja, ich möchte das Dokument herunterladen im Download Bereich!
